„Norwegian Joy“ meistert Nadelöhre

Das 324 Meter lange Kreuzfahrtschiff wurde über die Ems nach Eemshaven gebracht (Foto: Meyer Werft)
Das Kreuzfahrtschiff „Norwegian Joy“ ist über die Ems in der Nordsee angekommen.
Mit dem Passieren der Dockschleuse auf der Meyer Werft in Papenburg hatte am Sonntagabend die erste Etappe der Emsüberführung begonnen. Ohne Probleme hatte die „Norwegian Joy“ in der Nacht Kurs in Richtung Nordsee genommen. Am Montagmorgen erreichte der Cruiser bei dichtem Nebel das Emssperrwerk bei Gandersum. Die Passage dort vollzog sich mit dem Mittagshochwasser unter den Augen hunderter Schaulustiger. Am Montagabend wird der 324 Meter lange und 41 Meter breite Luxusliner dann im niederländischen Eemshaven erwartet. Auf der Nordsee soll das Schiff später für mehrere Tage die technische und nautische Erprobung absolvieren.
Die „Norwegian Joy“ ist das zwölfte Schiff, das die Meyer Werft für die US-Reederei Norwegian Cruise Line baute. Zwei weitere sollen im Frühjahr 2018 und im Herbst 2019 abgeliefert werden. Auf der „Norwegian Joy“ ist Platz für 4200 Passagiere. Das Schiff ist für den chinesischen Markt konzipiert. Im Sommer soll es in China getauft werden und vor dort aus in See stechen. Heimathäfen werden Schanghai und Peking sein. Für die Werft gehört die „Norwegian Joy“ (chinesischer Name: „Xí Yuè Hào“) zu den größten Schiffen, die in Papenburg je gebaut wurden. An Bord ist laut Reederei die weltweit erste Gokart-Rennstrecke auf einem Kreuzliner installiert. Die Bahn ist zweistöckig.
Naturschützer blicken kritisch auf Kreuzfahrtschiffe. Umwelt- und Verkehrsexperte Dietmar Oeliger vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) sieht keinen umwelttechnischen Fortschritt, die Kreuzschifffahrt sei in diesem Punkt „eine Katas trophe“. Auch aus Sicht des Umweltbundesamtes können Cruiseliner emissionsärmer unterwegs sein. lni/pk