„Osteriff“ schwimmt bei Pella Sietas auf

Etappenziel erreicht: Der 2016 vom Bund bei der Werft Pella Sietas in Hamburg in Auftrag gegebene Laderaumsaugbagger „Osteriff“ konnte mit zehn Monaten Verspätung aufgrund der verschlickten Este-Zufahrt endlich die Werft am Nebenfluss der Elbe verlassen und im Dradenauhafen aufschwimmen.

Auf eigenem Kiel ging es am Freitag zurück zur Werft. Dort soll nun der Endausbau beginnen und zeitnah der Testbetrieb aufgenommen werden, heißt es. Ein Zeitpunkt für die Ablieferung des Spezialschiffes steht noch nicht fest.

Gesichert durch mehrere Schlepper verließ die noch nicht getaufte „Osteriff“ am Donnerstag die Werft. Auf dem Baudock ging es rückwärts durch das enge Estesperrwerk auf die Elbe und direkt ein Stück flussaufwärts in den Dradenauhafen. Nachdem sich der Bund, die Stadt Hamburg und die Verantwortlichen der Werft auf die Beseitigung des Hafenschlicks in der Este-Zufahrt verständigt und die dringendsten Maßnahmen umgesetzt hatten, konnte die „Osteriff“ Huckepack an Bord des Baudocks mit nur sehr geringem Tiefgang mit Schlepperhilfe ausgeschwommen werden.

„Das hat alles so geklappt, wie wir es geplant hatten“, berichtete Werftkapitän Heino Rudolph dem THB. „Für den Moment sind wir zufrieden, aber die Schlick-Problematik muss grundsätzlich gelöst werden“, sagte er. Nachdem die „Osteriff“ am Freitag aufgeschwommen war, ging es mit dem Nachmittagshochwasser zur Werft zurück. Am Sonnabend sollte das Baudock folgen. Rudolph: „Das brauchen wir dringend für ein neues Projekt.“

Unter den 350 Beschäftigten der Werft machte sich nach dem erfolgreichen Manöver Erleichterung breit. Sie können jetzt den Endausbau starten und neue Aufträge realisieren. 2019 war bekannt geworden, dass Pella Sietas einen 120 Meter langen Eisbrecher mit dem Projektnamen „Eisbrecher 7“ für Russland bauen soll.

Die Generaldirektion Wasserstraßen- und Schifffahrt (GDWS) des Bundes hatte den Bau der „Osteriff“ bei der Pella Sietas Werft in Hamburg-Neuenfelde beauftragt. Das Spezialschiff ist 132 Meter lang und 23,40 Meter breit. 7500 Kubikmeter beträgt das Volumen des Laderaums, der beispielsweise bei laufenden Unterhaltungsarbeiten der Elbe mit Sand gefüllt werden soll. Das bis zu 13 Knoten schnelle Schiff hat einen besonders schadstoffarmen dieselelektrischen Antrieb mit einer Leistung von 14.000 kW. Pella Sietas hatte beim Bau von den Erfahrungen, unter anderem durch Bauten der unter der Vorgänger-Gesellschaft J. J. Sietas KG in den Jahren 2010 und 2012 als Type 180a abgelieferten Laderaumsaugbagger, profitiert.

Knapp 100 Millionen Euro aus dem „Zukunftsinvestitionsprogramm“ wird der Bund für den Auftrag überweisen. In Hamburg hofft man jetzt auf eine zeitnahe Lösung des Schlick-Problems, um den traditionsreichen Werft-Standort zu sichern. tja

Teilen
Drucken

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben