Ostseefähre wird um 30 Meter verlängert

Erst zerteilt, bald verlängert: die 2001 gebaute Ostseefähre „Peter Pan“ im Schwimmdock V, Foto: Scheer
Die Verlängerungsarbeiten an der Ostseefähre „Peter Pan“ kommen voran.
Das bislang 190,75 Meter lange Schiff der TT-Line wurde mittlerweile bei German Dry Docks (GDD) in Bremerhaven in zwei Teile getrennt. Die umfangreichen Arbeiten mit dem Schweißbrenner durch sämtliche Decks und Rohrleitungen dauerten etwa eine Woche. Dabei wurde das Hinterschiff per Z-Schnitt abgetrennt. Der vordere Passagiertrakt soll nicht angetastet werden.
In den kommenden Tagen wird das rund 6500 Tonnen schwere Heckteil der „Peter Pan“ (IMO 9217242) mit Hilfe von hydraulischen Verschiebeschlitten, die vom Duisburger Unternehmen Lastro Heavy Lift auf dem Dockboden installiert wurden, vorsichtig abgezogen. Bevor im nächsten Zug aber das Schwimmdock abgesenkt und das mit dem Maschinenraum ausgerüstete Achterschiff ausgeschwommen werden kann, wurde aber aus Stabilitätsgründen noch ein 32 Meter langer und knapp 5 Meter breiter Ponton am Heck an einer Hilfskonstruktion installiert.
Nach derzeitigem Planungsstand soll dann zum Wochenende die 30 Meter lange, vorproduzierte Verlängerungssektion eingeschwommen werden. Die 1500 Tonnen schwere und über drei Frachtdecks reichende Konstruktion wurde zuvor bei Pella Sietas in Hamburg-Neuenfelde gefertigt und jüngst im Schleppverband mit der „Wal“ und der „Hans“ von der Elbe an die Unterweser überführt.
Neben der Verlängerung – zur Kapazitätserhöhung um 400 Lademeter – soll die „Peter Pan“ auch einen neuen Wulstbug erhalten. Das rund 55 Tonnen schwere Teil ist speziell für die Gegebenheiten auf der Route Travemünde–Trelleborg konzipiert und wird aktuell von Weser Stahlbau auf dem Werftgelände gefertigt. Durch den strömungsoptimierten Wulstbug soll der Bunkerverbrauch trotz Verlängerung gleich bleiben, so dass sich Effizienz und Umweltbilanz der RoPax-Fähre im Ergebnis verbessern (thb.info 5. Oktober 2017).
Mit den nun in Bremerhaven umzusetzenden Investitionen in niedriger zweistelliger Millionenhöhe soll die „Peter Pan“ nach Angaben der Reederei TT-Line für den weiteren Betrieb in den kommenden 15 Jahren fit gemacht werden.
Die Verlängerung des Schiffs ist unter anderem erst durch ein Hafenausbauprogramm in Trelleborg möglich geworden. Dadurch können heute Einheiten mit bis zu 240 Metern Länge abgefertigt werden. Zuvor lag die Obergrenze bei 200 Metern. Für das baugleiche Schwesterschiff „Nils Holgersson“ (IMO 9217230) gibt es bei TT-Line bislang noch keine derartigen Umbaupläne. CE/ger