Pella Sietas baut für Norden-Frisia

„Grüne“ Doppelendfähre: Der in Hamburg entstehende Neubau bekommt einen Hybrid-Antrieb, Foto: Pella Sietas
Freude bei der Pella Sietas-Werft: Das Unternehmen baut eine neue RoPax-Fähre für die AG Reederei Norden-Frisia.
Am Mittwoch erfolgte die Vertragsunterzeichnung am Stammsitz in Hamburg-Neuenfelde durch Natallia Dean, Geschäftsführerin von Pella Sietas, sowie Carl-Ulfert Stegmann, Vorstand der auf der ostfriesischen Insel Norderney beheimateten Traditionsfirma. Über den Baupreis vereinbarten beide Parter Stillschweigen. Die Reederei setzt mit dem Auftrag den Verjüngungskurs ihrer Flotte fort. Stegmann: „Mit der Entscheidung für Pella Sietas ist es uns gelungen, die Bauwerft zu beauftragen, welche bereits im Jahre 2010 das RoRo-Frachtschiff MS ‚Frisia VIII‘ an uns abgeliefert hat“.
Der Neubau soll im Mai 2020 an die Reederei übergeben werden. Dann wird das Unternehmen über drei fast baugleiche Doppelendfähren mit Voith-Schneider-Antrieb verfügen. Doch es gibt eine entscheidende Abweichung, stellte Stegmann klar: „Im Unterschied zu den beiden Schwesterschiffen wird die neue Fähre aber mit einem Hybridantrieb ausgestattet.“ So wird ein Teil der Antriebsleistung künftig über Strom aus Batterien zur Verfügung gestellt werden. Damit leistet die Reederei einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz in dem bereits als umweltsensibel eingestuften Wattenmeerbereich.
Die neue 74,3 Meter lange und 13,4 Meter breite Doppelendfähre wird damit identische Abmessungen wie der jüngste Neubau haben. Dabei handelt es sich um die 2015 in Dienst gestellte „Frisia III“. Stegmann weiter: „An Bord wird der letzte Stand bei der Antriebs- und Entsorgungstechnik eingebaut.“ Durch eine Abgasnachbehandlungsanlage und Rußpartikelfilter gelinge es, die Emissionen von Stickoxiden um bis zu 90 Prozent und von Feinstaub um bis zu 99 Prozent zu verringern. Darüber hinaus könne während der Liegezeiten des Schiffes auch auf die umweltfreundlichere Stromversorgung aus Batterien umgeschaltet und Emissionen komplett vermieden werden“, ergänzte Thomas de Vries, Inspektionsleiter der Reederei. Auch dank dieser und weiterer Maßnahmen an Bord solle nach der „Frisia VIII“ und „Frisia III“ auch die neue Fähre nach dem Umweltgütesiegel „Blauer Engel für Schiffsdesign“ zertifiziert werden. Der Aspekt „Energieeffizienz an Bord“ spielt ebenfalls eine große Rolle. Reederei und Werft weisen darauf hin, dass dazu außer dem Einsatz des Hybridantriebs auch die Restwärmenutzung sowie die Verwendung von LED-Beleuchtung an Bord beitragen sollen. Die Fahrmotoren des Neubaus werden wie bei den
Schwesterschiffen diesel-elektrisch betrieben, jedoch wird ein Dieselgenerator jetzt durch Batterien ersetzt. Das wiederum führt zu einer zu Kraftstoffeinsparungen und einer Reduzierung der CO2-Emissionen von bis zu 15 Prozent.
Werft-Chefin Natallia Dean sieht in dem Neubauauftrag auch die Bestätigung für die hohe Fachkompetenz des Unternehmens. „Wir können unter anderem aus dem Bau der ähnlichen Inselfähre MS „Uthlande“ für die Partnerreederei der AG Norden-Frisia, nämlich die Wyker Dampfschiffs-Reederei (W.D.R.), bereits auf Erfahrungen für die anstehende Entwurfs-, Konstruktions- und Bauphase zurückgreifen.“ EHA