Pella Sietas setzt auf neues Geschäft mit Nassbaggern
Die Hamburger Werft Pella Sietas produziert künftig auch Wasserbaugeräte.
Der Betrieb hat nach mehrmonatigen Verhandlungen einen Kooperationsvertrag mit dem Baumaschinenhersteller Komatsu und der auf Konstruktion und Bau von schweren Baggerpontons spezialisierten Firma Kundt Service GmbH geschlossen. „Die Vereinbarung regelt die Zusammenarbeit bei Konstruktion, Bau und Service von großen Nassbaggergeräten, sogenannten Aqua-Diggern, für die die Partner eine sehr positive Marktentwicklung sehen“, sagte Werftchefin Natallia Dean dem THB. Die Kooperation erfolge exklusiv und beschere der Werft den Zugang zu Kunden aus dem weltweiten Wasserbau geschäft.
So sei geplant, dass künftig Baggergeräte als Kombination aus durch Komatsu bereitgestellten Standardbauteilen und durch Kundt projektspezifisch entwickelten Einrichtungskomponenten auf der Werft entstehen, die dann fest auf einem entsprechenden, mit Anker- und Verfahrpfählen ausgerüsteten Ponton montiert werden. Anders als im Schiffbau üblich sollen die Aqua-Digger nicht nur am Standort in Hamburg-Neuenfelde gebaut, sondern vielmehr auch im Aftersales- und Servicegeschäft durch die Partner betreut werden. Komatsu garantiere hierzu die Verfügbarkeit notwendiger Ersatzteile. Kundt und Pella Sietas stellten dafür den Aqua-Digger-Betrieb durch kontinuierliche Fernüberwachung und notwendige Service- und Wartungseinsätze sicher.
Mit dem Vertrag, dem Know-how und den technischen Möglichkeiten der Partner steht Kunden aus dem internationalen Wasserbaugeschäft ein Produkt- und Servicespektrum zur Verfügung, das in Sachen Wirtschaftlichkeit, Geräteverfügbarkeit, Effektivität und Flexibilität neue Maßstäbe setzen werde.
Strategische Neuausrichtung
Pella Sietas begibt sich damit auf das Geschäftsfeld der Equipment-Hersteller. „Das bedeutet für Teile des Unternehmens eine strategische Neuausrichtung, ist im Zuge einer weiteren Produkt- und Leistungsdiversifizierung aber ein notwendiger Schritt“, betont Dean. Sietas (1635 gegründet) hatte 2011 Insolvenz anmelden müssen. Am 7. Februar 2014 übernahm der russische Schiffbauer Pella Shipyard den Hamburger Traditionsbetrieb. Seitdem führt die 38-jährige Natallia Dean Pella Sietas als jüngste Werftchefin Deutschlands. FBi