Petram verkauft Werftgeschäft

Die Bremerhavener Unternehmerfamilie Petram hat ihre Werftbetriebsgesellschaften in Bremerhaven an die ebenfalls als Familienunternehmen geführte Rönner-Gruppe verkauft.

„Nachdem wir seit Jahren bereits eng zusammengearbeitet haben, setzen wir mit diesem Schritt die strategische Zukunftssicherung des Schiffbaus und der Schiffsreparatur an der Wesermündung fort“, teilen beide Familien mit. Petram bleibt den Werftbetrieben als Vermieter und Verpächter der Firmengelände verbunden und will sich weiter für den Standort engagieren. Unmittelbar nach dem Vertragsabschluss informierten die Familien ihre Belegschaften. Die Veränderung der Gesellschafterstrukturen habe keine negativen Auswirkungen auf die Zahl der Beschäftigten.

Der Verkauf der Betriebsgesellschaften betrifft die Bremerhavener Dockgesellschaft Bredo (Bredo Dry Docks), German Dry Docks (GDD) und German Ship Repair (GSR) mit mehr als 400 Beschäftigten. Größtes Einzelunternehmen in der Gruppe ist Bredo mit mehr als 250 Beschäftigten. „Im Interesse der Mitarbeiter und der Zukunft aller Unternehmen haben wir uns bewusst entschieden, unsere bisherigen Anteile in eine uns vertraute Hand zu geben und nicht etwa an Kapitalgesellschaften zu veräußern“, teilt die Familie Petram mit. Bei den meisten ihrer Firmen handelt es sich um „echte“ Familienunternehmen, in denen die Beschäftigten bereits in der zweiten und dritten Generation arbeiten.

Die neue gesellschaftsrechtliche Konstellation hat eine lange Vorgeschichte. In den vergangenen Jahren hatten Nadine und Dieter Petram die Firmen bereits organisatorisch enger zusammenrücken lassen und so die Auslastung der insgesamt acht Docks erheblich optimiert. In verschiedenen Schritten bündelten sie die Kräfte im Bereich Schiffsreparatur und Umbau sowie das Servicegeschäft für Reeder und Charterer und erhöhten so die Schlagkraft der Unternehmen an der Weser und in Cuxhaven. Mit dieser Strategie wurde der Werftenstandort Bremerhaven gestärkt und international wettbewerbsfähig gehalten.

„Der Verkauf der Gesellschaftsanteile war die logische Konsequenz und spiegelt unsere gemeinsame Verantwortung für den Standort wider“, unterstreichen beide Familien. Rönner verfügt wie Petram über jahrzehntelange Erfahrung im Schiff- und Stahlbau. Die Rönner-Gruppe hat auch international einen guten Ruf im Neu- und Umbau, im Reparaturbereich sowie im Rohr- und Maschinenbau. Hervorzuheben sind etwa der Neubau des Spezial transporters „Kugelbake“ sowie der Bark „Alexander von Humboldt II“.

Die Familien Rönner und Petram arbeiten seit Jahren eng zusammen und sind zudem durch eine ähnliche Entstehungsgeschichte verbunden. Unabhängig voneinander hatten Heinrich Rönner und Dieter Petram mit kleinen Stahlbaufirmen als Subunternehmer für die Werften an der Weser begonnen. Schritt für Schritt bauten sie in den folgenden Jahren parallel zueinander schlagkräftige Firmengruppen auf, die sie sicher auch durch die großen Schiffbaukrisen steuerten.

Nach dem Zusammenbruch des Bremer-Vulkan-Verbundes Mitte der 1990er Jahre schufen beide Unternehmer als Partner die Basis für den heutigen Reparatur- und Umbaustandort Bremerhaven, indem sie den Reparaturbetrieb der damaligen Schichau Seebeckwerft im Fischereihafen als Gesellschafter der Bremerhavener Dockgesellschaft übernahmen und absicherten.  WH/bek

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