„Roald Amundsen“ lässt auf sich warten

Erneut wird die Indienststellung des Hurtigruten-Neubaus „Roald Amundsen“ (IMO 9813072) verschoben. Erst vergangene Woche hatte die Reederei gemeldet, dass das neue Expeditionskreuzfahrtschiff nun fertig sei und in dieser Woche von Hamburg aus auf Jungfernfahrt starten könne.

Wie Hurtigruten jetzt mitteilte, konnte das erste mit Eisklasse 1A Super und einem dieselelektrischen Hybrid-Antrieb ausgestattete Kreuzfahrtschiff der norwegischen Reederei noch immer nicht von der Kleven Verft übernommen werden. Einen konkreten Ablieferungstermin teilte der Schiffsbauer Hurtigruten zufolge noch nicht mit. Jedoch werde das bis zu 530 Gäste fassende Schiff nach der Ablieferung die Jungfernreise direkt im norwegischen Heimathafen Tromsö beginnen, erklärte der Anbieter von Expeditionskreuzfahrten.

Für die „Roald Amundsen“ wurden für die ersten Saison schon umfangreiche Expeditionsreisen entlang der norwegischen Küste, nach Spitzbergen und nach Grönland, durch die Nordwestpassage und in den Süden der Antarktis geplant.

Auch die Ablieferung des baugleichen Schwesterschiffes „Fridtjof Nansen“, das ebenfalls auf der Kleven Verft gebaut wird, verschiebt sich auf das nächste Jahr. Zwischenzeitlich wurde noch ein drittes Schwesterschiff bestellt. Für ein viertes Schiff besteht eine Option.

Die „Roald Amundsen“ ist aktuell nicht das einzige Expeditionskreuzfahrtschiff, das in der Saison 2019 nicht pünktlich fertig wird. Auch die „World Explorer“, das erste Hochseeschiff von Nicko Cruises, verspätet sich. Die ersten Reisen in diesem Frühjahr mussten bereits abgesagt werden. Die „Hanseatic Nature“ von Hapag-Lloyd Cruises, die im April in Fahrt gehen sollte, wurde von der norwegischen VARD-Werftengruppe ebenfalls verspätet abgeliefert, die Jungfernfahrt konnte somit erst am 5. Mai in Hamburg starten.

Die 140 Meter lange und 23,6 Meter breite „Roald Amundsen“ mit einer Vermessung von 20.889 BRZ verfügt über eine von Rolls-Royce gelieferte Antriebsanlage mit vier Bergen-Dieseln der Baureihe 33. Mit dem Hybrid-Antrieb ist ein 30-minütiger, emissionsfreier und geräuscharmer Einsatz des Expeditionskreuzfahrtschiffes in sensiblen Gebieten möglich. Hurtigruten erwartet durch diesen Antrieb und eine optimierte Rumpfform, den Treibstoffverbrauch und die CO2-Emissionen um bis zu 20 Prozent zu senken.

Vor rund einem Jahr hatte die Hurtigruten-Tochter KVE Holding die Kleven Verft übernommen (thb.info 12. Juni 2018). Davor war sie mit 40 Prozent der Anteile bereits großer Anteilseigner an der norwegischen Werft. Diese war zuvor in finanzielle Notlage geraten. CE/acw

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