„Rungholt“-Nachfolger kommt früher

Die Arbeiten an der neuen W.D.R.-RoPax-Fähre kommen schneller voran als geplant, Foto: Behling
Der Neubau der Wyker Dampfschiffs-Reederei (W.D.R.) nimmt Form an – schneller als ursprünglich geplant.
In dem 2015 mit der zur Meyer-Gruppe gehörenden Neptun-Werft abgeschlossenen Vertrag war noch eine Indienststellung im kommenden Frühjahr vorgesehen (thb.info 2. November 2015). Doch die Rostocker Schiffbauer liegen mehrere Monate vor dem Zeitplan, sodass die neue Fähre bereits diesen Dezember ins Wattenmeer überführt werden soll. Noch vor dem Jahreswechsel soll sie dann in Wyk auf Föhr getauft werden. Der Name ist aktuell aber noch ein Geheimnis. Fest steht hingegen, dass der W.D.R.-Neubau die 1992 gebaute „Rungholt“ auf der Route Dagebüll–Wyk–Wittdün ablösen wird.
Das neue Flaggschiff für die Föhr-Amrum-Linie wird dabei auch die Kapazitäten der Reederei erhöhen. Es bietet Platz für 1200 Passagiere und 350 Lademeter Lkw und Pkw. Das entspricht einer Steigerung zwischen 50 und 80 Prozent. Außer der Erweiterung des Fahrzeugdecks ergeben sich auch einige andere Detailänderungen des Designs. So soll die neue Doppelendfähre mit komfortablen Sitzgruppen, Catering am Platz und elektronischem Fahrgastinformationssystem ausgerüstet werden. Außerdem wird der Aufbau mit neuen Panoramafenstern ausgestattet. Das grundlegende Design basiert dabei auf der rund sechs Jahre alten, ebenfalls in Rostock gebauten Fähre „Schleswig-Holstein“, die bereits im Wattenmeer zum Einsatz kommt. Der noch namenlose Neubau ist zudem nach den Standards der Normen RAL-UZ 141 (Blauer Engel „Umweltfreundliches Schiffsdesign“) und RAL-UZ 110 (Blauer Engel „Umweltschonender Schiffsbetrieb“) konzipiert worden.
„Wir wissen, dass Umweltschutz bei der W.D.R. höchste Priorität genießt und stellen uns daher gern dieser Anforderung unseres Kunden“, sagte dazu Neptun Werft-Geschäftsführer Manfred Müller-Fahrenholz.
Die jüngsten Baufortschritte in Rostock sind deutlich sichtbar. So wurden am Schiff jetzt die vier Voith-Schneider-Antriebe installiert. Nun folgen das Aufbringen des Anstrichs und anschließend das Aufschwimmen.
W.D.R.-Geschäftsführer Axel Meynköhn freut sich auf den Flottenzugang. „Wir setzen mit unserem dritten Neubau einmal mehr Maßstäbe im Inlandsfährverkehr“, betonte er. FB/ger