Schweden übergeben „Dithmarschen“
Freude bei den Lotsen in Brunsbüttel: Das in Schweden bestellte neue Lotsenversetzboot „Dithmarschen“ traf jetzt ein.
Es ist die erste von zwei Einheiten, die von der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes bei der Werft Dockstavarvet in Ostschweden in Auftrag gegeben wurden. Die Ablieferung verzögerte sich jedoch um mehrere Monate aufgrund von Problemen beim Bau.
Die Überführungsfahrt nach Kiel erfolgte aus dem Raum Stockholm, lediglich unterbrochen durch einen kurzen Bunkerstopp.
Der Bau der „Dithmarschen“ und des Schwesterfahrzeugs leitet die Modernisierung des überalterten Bootsparks in Brunsbüttel ein. Das Revier stellt an Lotsenversetzboote hohe Anforderungen. Da die großen Frachter auf der Elbe bei Wind und Wetter kaum Lee machen können, müssen die Boote dort auch bei starkem Seegang und Wind sicher an den Schiffen längsseits gehen können, damit der Lotsenwechsel erfolgen kann. Dazu müssen die Boote auch bei einem Gezeitenstrom von sechs Knoten sicher manövrierfähig sein.
Im Laufe der Jahre hatten die Lotsen der für die Elbe und den NOK zuständigen Brüderschaften verschiedene Bootstypen aus Deutschland und Frankreich auf ihre Einsatztauglichkeit hin getestet. Letztlich fiel die Entscheidung auf den von den Schweden präsentierten Entwurf. Die „Dithmarschen“ kommt auf eine Länge von 28,5 Metern und eine Breite von 7,5 Metern. Der Tiefgang beträgt 2,6 Meter. Die Fahrzeuge verdrängen rund 100 Tonnen. Die „Dithmarschen“ ist mit einem 850-Kilowatt-Motor ausgerüstet, der das Fahrzeug bis zu 14,5 Knoten schnell sein lässt.
Die schwedische Werft hatte bereits sechs jeweils 17 Meter lange Versetzboote für die Reviere Kiel und Travemünde gebaut. Diese Fahrzeuge sind seit 2011 für die Lotsenbrüderschaft NOK II im Einsatz. Das Schwesterschiff soll nach dem Ende des Eiswinters in Docksta in die Erprobung kommen. Die Werft gehört zu den Weltmarktführern von kleinen und sehr robusten Einsatzbooten. FB/EHA