Stahlbau Nord rüstet Yacht „U116“ aus

Die in Norwegen gebaute Expeditionsyacht trägt derzeit noch ihren Arbeitsnamen „U 116“

Der Neuseeländer Graeme Hart ist Auftraggeber der Yachten (Fotos: Eckardt)
Auch für Yachten werden die Polargebiete immer attraktiver. Ein Neubau wird jetzt in Bremerhaven ausgerüstet.
Aus Norwegen traf kürzlich die zweite Explorationsyacht mit dem Projektnamen „U116“ der norwegischen Kleven Verft in Ulsteinvik in Bremerhaven ein. Bei dem zur Rönner-Gruppe gehörenden Unternehmen Stahlbau Nord im Bremerhavener Fischereihafen erfolgen nun mehrmonatige Ausbauarbeiten auf dem rund 117 Meter langen Schiff, wobei der komplette Innenausbau in Zusammenarbeit mit Dörries Maritime Services, Bremen, erfolgt.
Die „U116“, die nach derzeitigen Planungen bis Herbst 2017 in Bremerhaven liegen wird, gehört wie schon die bis zum Anfang des Jahres hier ausgerüstete 107 Meter lange „Ulysses“ dem neuseeländischen Geschäftsmann und Milliardär Graeme Hart. Schon vor der Fertigstellung der „Ulysses“ bestellte Hart diese zweite Yacht. Außer einem markanten blauen Rumpf verfügt das Schiff im Bereich der Eignerkabinen über Balkone. Auf dem lang gezogenen Vorschiff wird vermutlich ein über 20 Meter langes Tenderboot mitgeführt werden.
Weitere technische Details über diese mit Eisklasse verfügende Expeditionsyacht, die auch Reisen über die Polarkreise hinaus unternehmen soll, sind nicht bekannt.
Namhafte Zulieferer
Wie die Bauwerft mitteilte, sind auch auf diesem 18 Meter breiten Neubau, der Platz für 66 Personen bietet, wieder hochrangige maritime Zulieferer wie Rolls-Royce oder die norwegische Hareid Group (Elektrik) beteiligt.
Der Schiffsrumpf der neuen Yacht vom Typ MT 5006 MKII ESV wurde in drei einzelnen Sektionen von dem polnischen Stahlbauunternehmen CIG Shipbuilding im vergangenen Jahr produziert und anschließend zur Fertigstellung nach Norwegen überführt. Das polnische Unternehmen ist vor allem durch den Bau von Offshore-Versorgungsschiffen und Fähren bekannt. Das Außendesign stammt erneut von Marine Teknikk AS, diesmal in Zusammenarbeit mit dem in Neuseeland ansässigen Designbüro Oscar Mike Naval Architects.
Der künftige Eigner war in den vergangenen Monaten mehrfach auf der Kleven Werft, um sich vom Baufortschritt zu überzeugen: „Ich bin sehr zufrieden mit der Qualität der von Kleven ausgeführten Arbeit und wie die beteiligten Teams zusammengearbeitet haben, um dieses spannende Projekt zum Leben zu erwecken“, so der 61-jährige Hart gegenüber norwegischen Medien. Laut Wirtschaftsmagazin „Forbes“ verfügt Hart über ein geschätztes Vermögen von rund 8,1 Milliarden US-Dollar. Damit gilt er als der reichste Neuseeländer und steht auf Platz 178 der Reichen der Welt. „Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung im Bau von komplexen Offshore-Schiffen war dieser neue Typ ein gutes Beispiel dafür, welche Möglichkeiten innerhalb des norwegischen maritimen Clusters zur Erschließung neuer Märkte bestehen“, sagte Ståle Rasmussen, CEO von Kleven. Mittlerweile kompensieren auch andere norwegische Werften die nachlassende Nachfrage im Offshore-Sektor durch Cruiser und Yachten. So baut die Vard-Gruppe aus einem ehemaligen Containerschiff die 81,7 Meter lange Explorer-Yacht „Kilkea“, und Ulstein hat vor kurzem den Vertrag über eine 88,5 Meter lange Explorer-Yacht zur Ablieferung 2018 unterzeichnet, die vom Designbüro Espen Øino entworfen wurde. CE/pk