Stahlzuschnitt bei FSG für „Honfleur“

Die „Honfleur“ wird über Kapazitäten für 1680 Passagiere und bis zu 550 PKW verfügen, Rendering: Brittany Ferries
Bei der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) erfolgte jetzt der Stahlzuschnitt für das neue Fährschiff „Honfleur“ für den Ärmelkanal.
Die Einheit mit der Baunummer 774 war von der französischen Fährgesellschaft Brittany Ferries bestellt worden. Die Ablieferung ist für Mai 2019 vorgesehen.
Die „Honfleur“ wird mit 261 Kabinen ausgestattet und verfügt über eine Kapazität für 1680 Passagiere. Während der Überfahrt stehen den Passagieren zwei Kinos, Restaurants, Boutiquen und weitläufige Passagier-Lounges zur Verfügung. Im Ladedeck können auf den insgesamt 2600 Lademeter bis zu 550 PKW beziehungsweise 130 Trailer transportiert werden.
Das mit Flüssigerdgas angetriebene Fährschiff wird mit Dual-Fuel-Motoren ausgerüstet. Es wird das erste Fährschiff mit dieser Antriebsform auf dem Ärmelkanal sein. Nach der Ablieferung wird die „Honfleur“ ab Juni 2019 zwischen Caen und Portsmouth verkehren. Für den LNG-Einsatz ist ein modulares Tanksystem vorgesehen, wobei am Heck der Fähre zwei LNG-Tanks mitgeführt werden. Diese werden dann mit Hilfe eines bordeigenen Krans in den Ladehäfen bei Bedarf gewechselt.
Der 42.200 BRZ große Neubau wird auf dieser Route zusammen mit der 2002 gebauten „Mont Saint-Michel“ eingesetzt und das 1992 entstandene Fährschiff „Normandie“ dort ersetzen. Die französische Reederei bietet auf dieser Streck bis zu drei Abfahrten täglich an.
Der derzeitige Bauzeitenplan sieht vor, dass im August 2018 die Kiellegung für die 185 Meter lange und 31 Meter breite Fähre im Baudock der Werft in Flensburg erfolgt. Der Stapellauf ist für Dezember 2018 geplant. Nach ersten Probefahrten im März 2019 ist die Taufe dann für Mai 2019 geplant.
Aktuell betreibt Brittany Ferries mit elf Fährschiffen Verbindungen zwischen Frankreich und Großbritannien, Irland und Spanien.
Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) hatte zuletzt auf einer Veranstaltung in Flensburg betont, FSG mit rund 650 Direktbeschäftigten habe sich im Kernprodukt, dem Bau hochwertiger RoRo- und RoPax-Fähren, weltweit einen guten Ruf erarbeitet. Beispielhaft dafür sei die Ende Januar bei der FSG getaufte RoPax-Einheit „W.B. Yeats“, die für die Reederei Irish Ferries entsteht. Sie befindet sich seitdem in der Endausrüstung und soll zur Jahresmitte an den Auftraggeber übergeben werden. 2000 Passagiere, 1200 Autos oder 150 Lkw-Trailer kann das Schiff aufnehmen, das seitens der Werft als Referenzprodukt für den Weltmarkt betrachtet wird. Buchholz freute sich, dass im Auftragsbuch der FSG derzeit fünf weitere Schiffe stehen, so dass die Fertigungskapazitäten bis 2021 ausgelastet seien (thb.info 9. März 2018). CE/fab