Stiftungen sollen Zukunft der Meyer-Werften sichern

Bernard Meyer (Foto: Meyer Werft)
Um die Zukunft der Meyer-Werften zu sichern, gründet die Unternehmerfamilie zwei Familienstiftungen. Damit soll gewährleistet werden, dass auch in Zukunft die Unternehmensgruppe mit Werftstandorten in Papenburg, Rostock und dem finnischen Turku in Händen der Familie bleibe, sagte ein Unternehmenssprecher am Mittwoch in Papenburg.
Zuvor hatte Werftchef Bernard Meyer die Belegschaft in Papenburg informiert. Meyer ist weltweit vor allem für den Bau von Kreuzfahrtschiffen bekannt.
Meyer ist dabei, die Unternehmensführung auf die siebte Generation zu übergeben, sagte der Sprecher. Sohn Dr. Jan Meyer arbeitet seit 2008 im Unternehmen und leitet derzeit Meyer Turku. Tim Meyer trat zum 1. Juni in die Geschäftsführung ein, und Dr. Paul Meyer hat die Verantwortung für die IT aller Standorte.
Die Familienstiftungen – eine für die deutschen Standorte, eine für Finnland – sollen in Deutschland angesiedelt werden. Das Familienunternehmen Meyer Werft besteht seit 221 Jahren und beschäftigt allein in Papenburg rund 3300 Mitarbeiter.
„Der Schiffbau gehörte schon immer zu den risikoreichsten Industrien in der internationalen Wirtschaft. Nur wenige Werften haben die diversen Krisen über Generationen hinweg überlebt. Gerade in den vergangenen 40 Jahren mussten ein Großteil der deutschen Werften und insbesondere auch viele Privatwerften schließen. Auch heute gibt es im Handelsschiffbau weltweit 50 Prozent Überkapazitäten“, hieß es weiter.
Die strategische Ausrichtung auf den Kreuzfahrtschiffbau sei eine notwendige Voraussetzung für das Überleben der Werft gewesen. Die Familie habe die Gewinne kontinuierlich in die Werftmitarbeiter und moderne Anlagen investiert. Nur deshalb habe sich das Unternehmen in einem schwierigen Markt umfeld behaupten können. Dadurch zähle die Meyer Werft zu den ältesten, aber gleichzeitig auch modernsten Werften in der Branche weltweit. FBi/lni