Stralsunder Werft soll Luxus-Kreuzfahrtschiffe bauen

Die Werftengruppe MV Werften will an ihrem Standort in Stralsund künftig Luxus-Kreuzfahrtschiffe der "Endeavour"-Klasse für Reisen in die Polarmeere bauen. Auf der Werft wurden am Freitag Designverträge für die 160 Meter langen und 23 Meter breiten Schiffe unterzeichnet.

Der Bau des ersten Schiffes soll Ende 2017 beginnen und 2019 abgeschlossen sein. "Diese Schiffe werden komplett in Stralsund gebaut", sagte Werften-Geschäftsführer Jarmo Laakso. Für weitere Kreuzfahrtschiffe, die in Rostock und Wismar gebaut werden, soll die Werft zudem Rumpfsegmente zuliefern.

Die drei Werften in Wismar, Rostock-Warnemünde und Stralsund waren im Frühjahr von der malaysischen Genting-Gruppe übernommen worden. Genting will an den drei Standorten Kreuzfahrtschiffe für die konzerneigenen Reedereien bauen.

Die in Stralsund gebauten Luxus-Kreuzfahrtschiffe sollen die Eisklasse PC6 und eine Kapazität von lediglich 200 Personen haben, weshalb sie von der Werft als Kreuzfahrt-Yachten bezeichnet werden.
Die luxuriöse Ausrichtung der Schiffe wird durch das Verhältnis von Crew und Passagieren unterstrichen: Es liegt bei 1:1.

Glawe: Ambitionierte Ziele

"Die Genting-Gruppe hat sehr ambitionierte Ziele" sagte Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU), der zur Vorstellung der neuen Pläne angereist war. Man sei mehr als froh, dass es jetzt wieder Pläne für die Werften im Land gebe. Er räumte ein: "Vor einem Jahr waren wir in dieser Frage noch ziemlich ratlos."

Jarmo Laakso kündigte an, die Werftengruppe werde an ihren drei Standorten allein in den kommenden sechs Monaten 250 Arbeitnehmer einstellen, vor allem Fach- und Spezialkräfte. 90 dieser Neueinstellungen sollen auf den Standort Stralsund entfallen, wo derzeit noch 190 Menschen arbeiten. Langfristig sei auf den drei Werften eine Personalaufstockung von 1400 auf 3100 Mitarbeiter vorgesehen, sagte Laakso.

Der Bau von zwei Schiffe der "Endeavour"-Klasse soll Ende 2017 beginnen. Die Vorarbeiten, etwa die Ingenieurleistungen, seien aber bereits im vollen Gange, sagte Laakso. In Stralsund sollen im verbleibenden Jahr bis zum Baubeginn rund 13 Millionen Euro investiert werden, unter anderem in die Ertüchtigung des Schiffslifts. Danach sollen laut Genting-Vorstandsmitglied Colin Au bis zu fünf weitere folgen: "Die Fertigung ergibt nur Sinn, wenn wir in Serie gehen", sagte er.

Kai wird Terminal

Außer den Bauvorhaben will die Werft ihre Kaikante auf dem Werftgelände künftig als Kreuzfahrt-Terminal nutzen. So könnten künftig auch große Kreuzfahrtschiffe Stralsund anlaufen. Stralsunds Oberbürgermeister Alexander Badrow (CDU) begrüßte diese Idee. Es habe mit der Werft bereits erste Gespräche zu diesem Thema gegeben. (mv)

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