Tarifparteien im Norden zufrieden mit Abschluss für Metaller

Nach der Einigung im Tarifkonflikt für die Metall- und Elektroindustrie in Nordrhein-Westfalen haben sich die IG Metall Küste und der Arbeitgeberverband Nordmetall zufrieden mit dem Ergebnis gezeigt.

"Es ist ein ordentlicher Kompromiss, der für die Beschäftigten eine deutliche Erhöhung der Realeinkommen bedeutet", sagte der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Meinhard Geiken, am Freitag in Hamburg. Die Einigung sei nur durch kraftvolle Warnstreiks möglich gewesen. "Allein im Bezirk Küste beteiligten sich daran mehr als 57.000 Metaller", sagte Geiken.

Der Pilotabschluss von Nordrhein-Westfalen sieht für rund 3,8 Millionen Beschäftigte der Branche mehr Geld in zwei Stufen und eine Einmalzahlung von 150 Euro vor. Die erste Stufe von 2,8 Prozent greift am 1. Juli. Die zweite Stufe von 2,0 Prozent gilt dann ab dem 1. April 2017 bis zum Jahresende. "Es ist ein faires Paket - auch für die norddeutsche Metall- und Elektroindustrie", sagte Nordmetall-Präsident Thomas Lambusch. Die Beschäftigten erhielten wieder ein deutliches Reallohnplus, das die Branche auch in Zukunft für Fachkräfte attraktiv mache.

IG Metall und Arbeitgeber einigten sich zudem auf Ausnahmeregeln für wirtschaftlich schwächere Unternehmen. So kann die Einmalzahlung ganz wegfallen oder verschoben werden. Die zweite Tarifstufe könne im Einzelfall drei Monate später greifen. "Dadurch ist Betrieben in schwieriger wirtschaftlicher Lage eine deutliche Erleichterung ermöglicht", sagte Lambusch. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 21 Monaten bis Ende 2017.

Divergierende Forderungen

In den nächsten Wochen wollen die Tarifparteien im Norden über eine Übernahme des Ergebnisses beraten. Ursprünglich hatte die Gewerkschaft fünf Prozent mehr Geld für die 140.000 Beschäftigten der norddeutschen Metallindustrie gefordert, der Arbeitgeberverband Nordmetall hatte 2,1 Prozent und eine Einmalzahlung von 0,3 Prozent über eine Laufzeit von 24 Monaten angeboten.

Mit der nun erzielten Einigung von Köln wurde eine Eskalation des Tarifkonflikts nach Pfingsten abgewendet. Die IG Metall hatte zuvor eine Ausweitung des Arbeitskampfes in der kommenden Woche angekündigt. dpa/lno/pk

Laufzeit: 1. 4. 2016 bis 31. 12. 2017 (21 Monate)

Entgelterhöhungen: 150 Euro Einmalzahlung im Juni, 2,8 Prozent ab dem 1. 7. 2016, 2,0 Prozent ab dem 1. 4. 2017

Differenzierende Wettbewerbskomponente: Wirtschaftlich schwache Unternehmen können über ihren Arbeitgeberverband beantragen, die Einmalzahlung zu streichen oder zu verschieben. Die zweite Tarifstufe kann im gleichen Verfahren um drei Monate nach hinten verschoben werden. Das muss mit der örtlichen IG Metall ausgehandelt werden

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