TEU-Upgrade für „Emma Maersk“ und Co.

Es gibt Schiffe, die gehen dauerhaft in die Geschichte ein: die am 1. September 2006 abgelieferte „Emma Maersk“, zugleich Typschiff der „E-Klasse“ der dänischen Großreederei, fällt unter diese Kategorie.

Für die weltweite Containerschifffahrt läutete sie zugleich Ära der „echten“ XXL-Frachter ein, wobei die Dänen lange Zeit die tatsächliche Container-Transportleistung des rund 397 Meter langen und 56 Meter breiten Giganten bewusst zu niedrig angesetzt hatten: 11.000 TEU. Es war der damalige Germanische Lloyd (GL), seit 2013 DNV GL, der schon sehr frühzeitig diese offiziellen TEU-Kapazitätsangaben in Zweifel zog. Die Berechnungen der Hamburger Schiffbauexperten ergaben schließlich eine TEU-Leistung in der Größenordnung von um die 15.000 TEU. Inzwischen genießen die „Emma“ und ihre sieben baugleichen Schwesterfrachter innerhalb der Familie der Mega-Boxer keinen besonderen Wahrnehmungsmodus. Im Gegenteil: Sie müssen sich mit einem eher nachgeordneten Rang bescheiden. Der Sprung über die 20.000 TEU-Grenze ist nämlich schon seit gut drei Jahren weltweit vollzogen. Mehr noch: Die französische CMA CGM, weltweit Nummer drei, bestellte im November 2017 gleich neun Carrier mit jeweils 22.000 TEU. Schon wird darüber gemutmaßt, ob damit tatsächlich das berühmte Ende der Fahnenstange erreicht ist.

Trotzdem gehören die „Emma“-Frachter mit ihren knapp zwölf Jahren auf dem Kiel noch lange nicht zum alten Eisen. Im Gegenteil. In der Kopenhagener Reedereizentrale hat man sich für ein TEU-Upgrading der Schiffe mit den Namen „Estelle Mærsk“, „Eleonora Mærsk“, „Evelyn Mærsk“, „Ebba Mærsk“, „Elly Mærsk“, „Edith Mærsk“ und „Eugen Mærsk“ entschieden. Heißt konkret: Von 15.550 TEU auf exakt 17.816 TEU Tansportleistung.

Mit der Ausführung betraut wurde die chinesische Werft CSIC Beihai Shipbuilding Heavy Industry. Zur Erinnerung: Gebaut wurde die E-Klasse auf der reedereieigenen, inzwischen geschlossenen Werft im dänischen Odense. Die Frachter kamen dabei im Zeitraum September 2006 bis Januar 2008 nacheinander in Fahrt, wobei die Indienstellung des Typschiffs „Emma Maersk“ damals für ein riesiges Medienecho gesorgt hatte.

Die chinesischen Schiffbauer, in enger Abstimmung mit Reederei und Klassifikationsgesellschaft, gewannen zusätzliche Stellplätze unter anderem indem sie das mittschiffs liegende Deckshaus und die sogenannte Lashing Bridge erhöhten.

Unterhalb der Brücke entstand ein zusätzliches „blindes“ Deck ohne Fenster. Außerdem wurde an Deck direkt hinter den Aufbauten für deren Stabilisierung ein quaderförmiges Gebilde errichtet.

Im Übrigen kam es bei allen acht Einheiten zu einem Austausch des Antriebspropellers. Zudem wurde der Wulstbug erneuert. „Estelle Maersk“ und „Ebba Maersk“ liegen derzeit noch zum Umbau in der Werft in Qingdao. Die übrigen sechs Einheiten befinden sich bereits wieder im Einsatz.

Die Länge über Alles wird jetzt mit 398,90 Metern bei unveränderter Breite von 56,40 Metern angegeben. Zur Erinnerung: Bisher waren es genau 397,70 Meter Länge. Die Bruttoraumzahl erhöhte sich durch den Umbau von 170.794 auf 171.542, die maximale Tragfähigkeit beläuft sich nun auf 174.239 Tonnen (tdw) nach bislang 156.907 tdw. EHA/ED

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