ThyssenKrupp: Führung der Marinesparte neu geordnet

Atzpodien, Foto: Arndt
Nach der Niederlage im Rennen um einen milliardenschweren U-Boot-Auftrag in Australien hat Thyssenkrupp personelle Konsequenzen gezogen.
Der im Vorstand des Bereichs Industrial Solutions für die Sparte Marine Systems verantwortliche Dr. Hans-Christoph Atzpodien (61) hat seinen Posten zum 30. September niedergelegt, wird das Unternehmen aber noch einige Monate beraten, teilte der Konzern am Freitag mit. Thyssenkrupp-Strategiechef Peter Feldhaus (49) übernimmt zum 1. Oktober die Führung bei Marine Systems von Andreas Burmester, der Chief Operating Officer (COO) wird. Der 53-Jährige wird künftig für Projektmanagement, Konstruktion und Fertigung verantwortlich sein. Die Bereiche sollen enger miteinander verzahnt werden. Größter Werftstandort des Konzerns ist Kiel mit rund 3000 Beschäftigten. Es folgen Hamburg mit etwa 500 Mitarbeitern und Emden mit 200.
„Mit der Neuordnung in der Geschäftsführung binden wir das Marinegeschäft sehr viel stärker in die Gesamtstrategie von Industrial Solutions ein und sorgen für mehr Durchschlagskraft in der Auftragsgewinnung und eine höhere Kundenzufriedenheit“, so der Chef der Sparte Industrial Solutions, Jens Michael Wegmann. Außer dem Wechsel an der Spitze gibt es in der Geschäftsführung von Thyssenkrupp Marine Systems noch weitere personelle Veränderungen.
Thyssenkrupp Marine Systems hatte den Bieterkampf um den Bau von zwölf U-Booten im Umfang von 50 Milliarden Australischen Dollar (heute rund 45 Milliarden Euro) im April überraschend gegen den französischen Konkurrenten DCNS verloren. Nun hat die Regierung in Canberra am Freitag einen Vertrag mit der staatlichen DCNS unterzeichnet. Es ist die größte militärische Anschaffung in der Geschichte Australiens. Das erste U-Boot soll 2030 in Dienst gestellt werden. FBi/rtr/lno