TKMS baut vier Korvetten für die israelische Marine

Israel hat einen Vertrag zum Kauf von vier deutschen Kriegsschiffen im Wert von 430 Millionen Euro unterzeichnet.

Israels Verteidigungsministerium teilte am Montag mit, die Patrouillenboote des Typs „Patrol Korvette“ werden von der TKMS-Werft in Kiel erworben. Der Betrieb baut auch U-Boote für Israel und wird an diesem Mittwoch von Staatspräsident Reuven Rivlin besucht. Damit verbunden sind schärfste Sicherheitsvorkehrungen. Das Regierungsviertel wird abgeriegelt, die Förde für den privaten Schiffsverkehr gesperrt. Weit über 1000 Polizisten aus mehreren Bundesländern werden im Einsatz sein.

Der Vertrag wurde zum 50. Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel abgeschlossen. An der Unterzeichnungszeremonie in Tel Aviv nahm unter anderem Andreas Burmester teil, Vorsitzender der Geschäftsführung von TKMS. Deutsche Waffenexporte an Israel sind umstritten. Seit Jahrzehnten wird Israel unabhängig von der jeweiligen Lage im Nahost-Konflikt mit Rüstungsgütern aus Deutschland versorgt.

Die vier modernen Korvetten sollen Israels Marine zur Sicherung der Wirtschaftszone im Mittelmeer dienen, hieß es. Damit sind Gasfelder vor der Küste Israels gemeint. Deutschland wird mit 115 Millionen Euro etwa ein Drittel des Handels finanzieren. Die Schiffe sollen binnen fünf Jahren ausgeliefert werden.

Israels Verteidigungsministerium habe darauf bestanden, dass alle Waffensysteme auf den Booten aus israelischer Herstellung stammen. Damit sollten Aufträge in großem Umfang für die israelische Rüstungsindustrie gesichert werden. Die deutsche Werft habe sich zu Gegenkäufen in Israel im Wert von etwa 163 Millionen Euro verpflichtet. Der Leiter des israelischen Verteidigungsministeriums, Dan Harel, sprach von einer „äußerst wichtigen Vereinbarung“. Sie werde Israels Fähigkeit zum Schutz der strategisch wichtigen Gasfelder „dramatisch verbessern“.

Mit seinem Besuch der Werft TKMS steht Rivlins wichtigste Station aber nicht im offiziellen Programm. Der Betrieb (früher HDW) baut U-Boote für Israel. Das fünfte von sechs soll noch dieses Jahr übergeben werden. Die „Rahav“ war bereits 2013 in Anwesenheit israelischer Militärs auf der Werft getauft worden. Die Exportgenehmigung liegt vor.

Das vierte U-Boot für Israel wurde im vergangenen September ausgeliefert und kostete rund 600 Millionen Euro. Die Schiffe der „Dolphin“-Klasse sind 68 Meter lang und mit zehn Torpedorohren ausgerüstet. FBi/lno

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