TKMS will in Brasilien zukaufen

Verspricht sich einiges von der geplanten Übernahme der brasilianischen Werft Oceana: der TKMS-Konzern, Foto: TKMS/CBO
Die Kieler Werft Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) hat einen Vertrag zum Erwerb der Werft Oceana im brasilianischen Bundesstaat Santa Catarina unterzeichnet.
Das teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Die Werft ist vorrangig für den Bau von vier Fregatten für die brasilianische Marine vorgesehen. Voraussetzung für die Transaktion seien die Zustimmung der brasilianischen Kartellbehörden und das offizielle Inkrafttreten des Fregattenvertrags voraussichtlich Mitte dieses Jahres.
„Unser erfolgreiches Exportgeschäft ermöglicht es uns, unsere technologischen Fähigkeiten auch in Deutschland zu erhalten, weiterzuentwickeln und als Unternehmen zu wachsen“, führte Vorstandschef Rolf Wirtz weiter aus. „Mit Oceana verfügen wir über eine hervorragende In-frastruktur, um die modernste Fregatte der brasilianischen Marine zu bauen.“
Der Auftrag wurde Anfang März bekannt. Es geht dabei um vier Einheiten der sogenannten Tamandaré-Klasse. Ihre Auslieferung ist für den Zeitraum zwischen 2025 und 2028 geplant. TKMS hat dabei nach eigener Darstellung „die Federführung“, schließt aber als weitere Partner die Unternehmen Emgepron und Águas Azuis mit ein.
Während es sich bei erstgenannter Firma um ein unabhängiges brasilianisches Staatsunternehmen handelt, das über die brasilianische Marine an das Verteidigungsministerium angebunden ist, stellt die Firma Águas Azuis ein Gemeinschaftsunternehmen dar. TKMS bringt nach eigener Darstellung in das Rüstungsvorhaben die Technologie des Erfolgskonzeptes „MEKO®-Klasse“ ein. Die Abkürzung „Meko“ steht dabei für Mehrzweck-Kombination. Brasilianischen Medienberichten zufolge soll sich der Auftragswert auf umgerechnet rund 1,75 Milliarden Euro belaufen.
Die Werft biete zudem Perspektiven zur Übernahme von Folgeaufträgen. In den nächsten zwei Jahren sollten dort bis zu 800 Mitarbeiter allein für das Fregatten-Projekt eingestellt werden.
TKMS war bislang auch als dritter Partner für die geplante deutsche Marine-Großwerft angestrebt. Bislang haben die Lürssen-Gruppe und GNYK erklärt, das Vorhaben mit Leben zu erfüllen. EHA/dpa