Ulstein baut für Schulte

Die Hamburger Spezialreederei Bernhard Schulte Offshore hat die Ausschreibung des Windkraftanlagenherstellers GE Renewable Energy für den Einsatz eines neuen Service Operation Vessels (SOV) gewonnen.

Das Spezialschiff soll von 2020 an für die Instandhaltung von 66 Turbinen mit einer Leistung von jeweils 6 Megawatt 28 Seemeilen vor der Insel Borkum eingesetzt werden. Die Gesamtkapazität der hier installierten Windenergieanlagen von knapp 400 Megawatt reicht aus, um fast eine halbe Million Haushalte mit Strom zu versorgen.

Gebaut wird das SOV von der norwegischen Ulstein-Werft, die in den Jahren 2016 und 2017 schon zwei ähnliche, aber kleinere Einheiten an Schulte geliefert hat. „Wir haben bereits mehrere Schiffe im Bereich der erneuerbaren Energien entwickelt und gebaut. Nachhaltiges Wachstum ist für uns unerlässlich, wir freuen uns daher auf die erneute Zusammenarbeit mit Bernhard Schulte, einem wichtigen Player im Offshore-Windbereich“, teilte Gunvor Ulstein, CEO der Ulstein Group, anlässlich der Auftragsvergabe mit.

Das SX195-Design von Ulstein wurde modifiziert, um die Ausschreibungsanforderungen von GE Renewable Energy und die speziellen Ausrüstungswünsche von Schulte zu erfüllen. Der Neubau erhält eine zentral angeordnete Gangway mit Fahrstuhl und Seegangskompensation für den sicheren Transfer von Personen auf die Windkraftanlagen sowie einen Kran mit einer Kapazität von zwei Tonnen, der ebenfalls unabhängig von Seegangseinflüssen operieren kann. Zur verbesserten Logistik an Bord gehören große Lagerkapazitäten, von denen sich die Hälfte geschützt unter Deck befindet, sowie ein barrierefreier Transportweg zu den Windenergieanlagen.

Das Schiff erhält ein kraftstoffsparendes Antriebssystem mit Batterie. Wie die beiden zuvor bestellten Einheiten wird der Neubau über eine spezielle X-Stern-Rumpfform verfügen. Dieses Konstruktionsmerkmal sorgt dafür, dass das Schiff mit dem Heck zu Wind und Wellen positioniert werden kann, was nach Angaben von Bernhard Schulte Offshore zu einer verbesserten Wetterbeständigkeit, einem größerem Einsatzfenster sowie einem reduzierten Leistungs- und Kraftstoffverbrauch im Vergleich zu herkömmlichen Hecks führt. Das Schiff wird 93,4 Meter lang, 18 Meter breit und Platz für bis zu 120 Personen bieten.

Bernhard Schulte Offshore ist neben den Unternehmen Buss Offshore Solutions, EMS Maritime Offshore und SSC Wind EMEA Joint-Venture-Partner des Offshore-Dienstleisters Windea mit Sitz in Hamburg, der an der Ausschreibung und Auftragsvergabe beteiligt war. „Wir haben einmal mehr gezeigt, dass Windea zentraler Ansprechpartner sein kann, wenn die verschiedensten Gewerke für einen Offshore-Windpark zusammengeführt werden müssen“, sagt Caspar Spreter von Kreudenstein, Geschäftsführer bei Windea Offshore. bo

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