Vard-Werft steigt ins Cruise-Geschäft ein

Ponant hat mit der norwegischen Vard-Werftengruppe einen Vorvertrag für vier 180 Meter lange Expeditions-Kreuzfahrtschiffe abgeschlossen. Das teilte die französische Reederei jetzt auf der Kreuzfahrtmesse Seatrade in Fort Lauderdale mit.

Kleine luxuriöse Expeditionskreuzfahrtschiffe liegen derzeit offenbar im Trend in der Cruise-Industrie. Zu Beginn dieses Jahres hatte Scenic Luxury Cruises die 166 Meter lange „Scenic Eclipse“ bei der kroatischen Werft Uljanik Shipyard geordert (THB 21. Januar 2016). Bei der Lloyd Werft ging jüngst der Auftrag von Crystal Cruises für die Luxus-Expeditionsyacht „Crystal Endeavor“ ein (THB 17. März 2016).

Bei der Vard Holdings Limited, die jetzt für Ponant baut, handelt es sich um ein Tochterunternehmen der italienischen Fincantieri-Werft, bei der zwischen 2010 und 2014 vier yachtähnliche Kreuzfahrtschiffe für Ponant entstanden. Die Vergabe an Vard erfolgt nach einem von Barry Rogliano Salles durchgeführten Ausschreibungsverfahren.

Die vier Expeditionsschiffe im Luxussegment mit einer Vermessung von 10.000 BRZ sollen in 92 Kabinen bis zu 180 Passagieren Platz bieten. Die Besatzung wird aus bis zu 110 Crew-Mitgliedern bestehen. Die vier bisher eingesetzten Ponant-Kreuzfahrtschiffe „Le Boréal“, „L’Austral“, „Le Soléal“ und „Le Lyrial“ verfügen über eine Kapazität für maximal 264 Passagiere.

Die in Marseille beheimatete Reederei Ponant wurde 1988 von Jean-Emmanuel Sauvée gegründet und ist heute die größte Kreuzfahrt-Gesellschaft in Frankreich. 2012 war Ponant von CMA CGM an den Investmentfonds Bridgepoint verkauft worden, 2015 wechselte das Unternehmen zur Holding Artémis des französischen Unternehmers und Milliardärs François Pinault. Zu Artémis gehören heute Luxusmarken wie Gucci und Saint-Laurent, das Auktionshaus Christie’s und Immobilienfirmen.

Die jetzt bestellten Schiffe sollen die Werft zwischen 2018 und 2019 verlassen. Für das Design der Neubauten ist Sterling Design International (SDI) zuständig. Der französische Designer Jean-Philippe Nuel wurde mit der Innendekoration beauftragt.

Vard ist bislang eher für den Bau von Offshore-Spezialschiffen, Schleppern und Versorgern bekannt und steigt mit dem Auftrag neu in das lukrative Kreuzfahrtgeschäft ein. Die internationale Schiffbaugruppe beschäftigt auf ihren zehn Werften rund 10.000 Menschen. In der Regel liefert die in Rumänien ansässige Vard Tulcea die Schiffsrümpfe, die dann an den insgesamt fünf Standorten in Norwegen komplettiert werden. Das Unternehmen in der heutigen Form entstand Anfang 2013 aus der Übernahme von Teilen der koreanischen STX-Europe durch Fincantieri. CE/fab

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