Veka baut Hybrid-Trimarane für WMO

Doppelt gesichert: Die neuartigen Trimarane haben fünf Propeller und zwei Antriebssysteme, (Grafiken: Veka)

Die dänische Reederei World Marine Offshore (WMO) hat zwei hybrid-betriebene Offshore Supply Vessel in Auftrag gegeben. Die Ablieferung soll im dritten Quartal 2017 erfolgen.
Der Zuschlag ging an die niederländische Veka-Werft. Das bestätigte das 1988 gegründete Schiffbauunternehmen jetzt. Nach eigenen Angaben werden die Neubauten die weltweit ersten Hybrid-Trimarane sein.
Die drei inneren der insgesamt fünf Propeller greifen dabei auf herkömmliche Dieselmotoren zurück. Die äußeren beiden hingegen funktionieren auf der Basis von Permanentma gnet-Generatoren. Aufgrund ihrer Konstruktion sollen sie, einmal gestartet, ohne weiteren Energieaufwand beständig laufen. Permanentmagnet-Generatoren kommen bisher vor allem in Windrädern zum Einsatz.
„Sollte also ein System ausfallen, kann das Schiff trotzdem weiterfahren“, erklärte Robin Sijbrands, der zuständige Projekt-Manager bei der Veka Group. Sicherheit habe bei der Planung eine zentrale Rolle gespielt. Als zusätzliche Absicherung befinden sich deshalb Akku-Batterien an Bord, die ständig von dem Magnet-Generator aufgeladen werden. „Der Trimaran kann im Batteriebetrieb rund eine Stunde lang fahren“, so Sijbrand weiter. Das sei genug Zeit, um das Schiff und seine Passagiere sicher aus einem Offshore-Windpark heraus zu manövrieren oder um in einen Hafen zurückzukehren.
Geringes Risiko für Seekrankheit
Bei der Entwicklung der 33 Meter langen Passagier- und Frachtschiffe hatten WMO und Veka vor allem ein Ziel: eine stabile Lage im Wasser. Unter anderem auch, um das Risiko von Seekrankheit zu minimieren. Zu diesem Zweck wurden beispielsweise die Fenster für eine bessere Sicht niedriger angebracht als üblich. Dementsprechend lag das Hauptaugenmerk bei der Konstruktion auch auf dem mittleren Schiffsrumpf. Wie Sijbrands erklärte, ist dessen Design an größere Passagierschiffe, die zwischen der englischen Insel und dem europäischen Festland verkehren, angelehnt. „Die darin installierten Stabilisatoren sollen den Passagieren und Crew-Mitgliedern die Überfahrt zu den Offshore-Windparks so komfortabel wie möglich machen“, erklärte er.
Mit hochwertigen Sitzen der „Business Class“ im Schiffsinneren sind die Trimarane für 24 Personen, Crew exklusive, ausgelegt. Für die Besatzung stehen sechs Kabinen, eine Messe und ausreichender Stauraum zur Verfügung. Die Schiffe sollen nach dem 24/7-Prinzip eingesetzt werden und können auf dem Vordeck rund 20 Tonnen Ladung transportieren.
WMO will die Neubauten im dritten Quartal 2017 entgegennehmen. Nach Indienststellung sollen sie für europäische Offshore-Windparks verkehren.
Für die Veka Group stellt der Bau eines Trimarans eine Premiere dar. ger