VSM: Peene-Werft nicht allein lassen

Die Wolgaster Peene-Weft darf nach Ansicht des Verbands für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) mit dem von der Bundesregierung verhängten Lieferstopp gegen Saudi-Arabien nicht allein gelassen werden.

„Die Werft hat alles gemacht, was ein Unternehmen machen kann, um den Auftrag zum Bau der Patrouillenboote für Saudi-Arabien ordnungsgemäß zu erfüllen“, sagte Verbands-Hauptgeschäftsführer Reinhard Lüken vor der 8. Zukunftskonferenz der maritimen Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommern am Dienstag und Mittwoch in Rostock. Es sei klar, dass die Industrie stets das Primat der Politik respektieren werde, und es sei auch nicht die Aufgabe des Unternehmens oder des Verbands, deren Entscheidungen zu bewerten. „Es kann aber nicht ihre Aufgabe sein, die politischen Unwägbarkeiten auf die eigene Schulter zu nehmen“, so Lüken.

Die Bundesregierung hatte nach dem gewaltsamen Tod des regimekritischen Journalisten Jamal Khashoggi einen Lieferstopp für das arabische Land verhängt. Von den rund 300 Beschäftigten in Wolgast sind früheren Angaben zufolge einige in Kurzarbeit, andere arbeiten in den kommenden Wochen Überstunden ab. Die zur Bremer Lürssen-Gruppe gehörende Peene-Werft hatte von Saudi-Arabien einen Großauftrag zum Bau von 35 Patrouillenbooten erhalten, von denen bislang 15 ausgeliefert wurden.

Eine Möglichkeit sei nun, dass die Bundesrepublik den Vertrag erfüllt, sagte Lüken. „Das sind keine Militär-, sondern Polizeiboote, die auch Deutschland gut gebrauchen kann.“ Auch ihr Einsatz etwa im Mittelmeer vor der libyschen Küste sei denkbar.

„Nun geht es darum, die Beschäftigten mit Kurzarbeit, Zuschüssen und Qualifizierungen am Standort zu halten“, betonte Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste. Die Aussagen der Geschäftsführung stimmten zuversichtlich, dass sich damit die Zeit überbrücken ließe, bis andere Aufträge für Arbeit am Standort sorgten. „Mit schnellen Vergabeentscheidungen muss die Bundesregierung ihren Teil dafür tun, um den Marineschiffbau in Wolgast und vielen anderen Standorten an der Küste zu sichern.“

Bei der achten Konferenz der Maritimen Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns in Rostock geht es vor allem darum, wie neue Forschung schnell für das Geschäft umgesetzt werden kann. lmv/fab

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