Wessels bestätigt weitere LNG-Nachrüstungen
Die in Haren (Ems) ansässige Wessels Reederei plant die Umrüstung von drei weiteren Schiffen hin zum Dual-Fuel-Betrieb. Das Projekt soll MAN Diesel & Turbo durchführen. Ein entsprechendes Memorandum sei bereits unterzeichnet worden, teilte MAN jetzt mit.
In der Vergangenheit hatte die Nachrüstung der „Wes Amelie“ Aufsehen erregt. Der Containerfeeder mit einer Kapazität von 1036 TEU ist dieses Jahr für den Dual-Fuel-Betrieb umgerüstet worden. Dabei wurde der MAN 8L48/60B-Hauptmotor zu einem Viertaktmotor vom Typ 51/60DF umgewandelt. Der Vorgang war der weltweit erste Umbau dieser Art, führte MAN aus.
„Das Projekt ‚Wes Amelie‘ war ein Durchbruch auf dem europäischen Markt für Containerschiffe“, erklärte Stefan Eefting, Senior Vice President von MAN Diesel & Turbo und Head of MAN PrimeServ Diesel in Augsburg. „Unsere Motoren können für den LNG-Betrieb umgebaut werden und dies hat einen erheblichen Effekt auf die Abgasemissionen und für die Umwelt“, so Eefting weiter.
Dabei hob er auch den Kooperationswillen von Wessels hervor und ergänzte: „Einer der Hauptgründe dafür, dass die ‚Wes Amelie‘ für die Umrüstung ausgewählt wurde, war die Skalierbarkeit des Projekts.“ Denn der Feeder hat insgesamt 23 Schwesterschiffe – und diese seien strukturell identisch. „Wir können bei den weiteren Retrofits die Erfahrungen aus dem ersten Projekt nutzen und so die Kosten weiter senken.“ Das nun unterzeichnete Memorandum über drei weitere Schiffe sei zwar nur ein kleiner Schritt. Aber: „Es weist doch einen realistischen Weg, wie eine klimaneutrale Schifffahrt bis 2050 erreicht werden kann“, schloss Eefting.
Durch die Umrüstung wurden laut MAN die Schwefel- und Stickoxid-Emissionen um mehr als 99 respektive 90 Prozent verringert werden. Auch der CO2-Ausstoß sei um bis zu 20 Prozent reduziert worden. ger