Zuspruch für Nordic Yards

Sellering, Foto: SPD

Foto: Nordic Yards
Die Übernahme der Nordic-Werften ist im Nordosten auf Zustimmung gestoßen. Der Betriebsratsvorsitzende der Warnemünder Werft, Harald Ruschel, sprach von einer erlösenden Nachricht. Das Wichtigste sei, dass alle 1400 Mitarbeiter übernommen werden. „Wir sind Schiffbauer und wir werden weiter Schiffe bauen“, sagte Ruschel.
Der malaysische Genting-Konzern hatte am Mittwoch bekanntgegeben, die drei Nordic-Werften in Wismar, Warnemünde und Stralsund für 230,6 Millionen Euro zu übernehmen (THB 3. März 2016). Gemeinsam mit der im Vorjahr erworbenen Lloyd-Werft Bremerhaven sollen die drei Standorte die Kreuzfahrtstrategie des Konzerns für die kommenden zehn Jahre sichern. Nach Abschluss aller behördlichen Prüfungen wird das Closing und damit der endgültige Übergang der Geschäfte an die Genting Group in einigen Wochen erfolgen, teilte Nordic Yards jetzt mit.
Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) berichtete von einem Gespräch mit Genting in der vergangenen Woche. Dort sei deutlich geworden, dass der Schwerpunkt vor allem der Bau von Kreuzfahrtschiffen sein werde. „Das ist einer der attraktivsten Märkte im Schiffbau. Wir hoffen, dass die Werften durch diesen Verkauf eine dauerhafte Perspektive erhalten und die Arbeitsplätze gesichert werden“, erklärte Sellering.
Die Forderung zur Übernahme der kompletten Belegschaft wurde erfüllt, bestätigte Dr. Vitaly Yusufov, der die Schiffbaubetriebe von Nordic Yards 2009 übernommen hatte. Der Übergang der Mitarbeiter werde in mehreren Phasen erfolgen und richte sich nach dem Baufortschritt der Konverterplattform DolWin gamma. Die vertraglichen Verpflichtungen aus diesem Auftrag von GE würden erfüllt, so Dr.-Ing. Herbert Aly, Geschäftsführer Nordic Yards und davor CEO von Blohm + Voss.
„Nach monatelangen Spekulationen und Unsicherheiten gibt es endlich Klarheit und Perspektive für die Beschäftigten“, sagte Daniel Friedrich, Geschäftsführer der IG Metall Lübeck-Wismar. Die Standorte in Mecklenburg-Vorpommern und Bremerhaven hätten das Know-how, um Kreuzfahrtschiffe in hoher Qualität bauen. Es sei wichtig, dass die damit verbundenen Chancen gerecht auf alle Standorte verteilt werden.
Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) zeigte sich erfreut, dass erstmals seit der Wirtschaftskrise 2009 ein neuer Investor Aufträge für die Werftstandorte des Landes mit im Gepäck habe. Genting sei einer der großen Player auf dem Wachstumsmarkt der Kreuzschifffahrt.
Helmut Holter, Vorsitzender der Linksfraktion, betonte, es komme jetzt darauf an, die avisierten Aufträge in trockene Tücher zu bringen. Die Umsetzung der Aufträge und damit die Sicherung der Arbeitsplätze dürften an einem mangelnden Engagement des Landes nicht scheitern. Von einem Hoffnungsschimmer sprach Grünen-Fraktionschef Jürgen Suhr. „Die inzwischen Jahre andauernde Leidensgeschichte für die Mitarbeiter und das immer wiederkehrende Auf und Ab müssen endlich ein Ende haben.“ fab