Zuversicht bei der Lloyd Werft Gruppe

Vorstands-Quartett (v.l.): Dirk Petersjohann, Rüdiger Pallentin, Jarmo Laakso, Carsten J. Haake, Foto: Lloyd Werft
Die neu geschaffene Lloyd Werft Gruppe mit ihren künftig vier Standorten Bremerhaven, Wismar, Stralsund und Warnemünde sieht sich und ihre 1700 Mitarbeiter für das kommenden Jahrzehnt ausgelastet.
„Keiner muss Angst haben um seinen Arbeitsplatz. Im Gegenteil: Es wird eine besondere Aufgabe sein, das alles an Arbeit zu schaffen, was vor uns liegt“, erklärte Werft- Vorstand Rüdiger Pallentin jetzt in Bremerhaven.
Der asiatische Genting-Konzern kaufte 2015 die Lloyd Werft und verkündete am vergangenen Mittwoch die Übernahme der drei Nordic-Yards-Werften in Mecklenburg-Vorpommern. Das Auftragsbuch ist gewachsen und bringt Arbeit für die nächsten zehn Jahre, hieß es in Bremerhaven. Bislang war die Rede von vier neu zu bauenden Luxuskreuzfahrtschiffen und vier Flusskreuzfahrtschiffen. Der Neubaubestand der Lloyd Werft sei durch den Genting-Konzern auf zehn Einheiten gewachsen.
Was unter „Einheiten“ zu verstehen ist, und ob es jetzt schon zehn Schiffe sind, die für die Genting-Kreuzfahrtreedereien Crystal Cruises, Dream Cruises, Star Cruises und Crystal River Cruises gebaut werden sollen, blieb noch unklar.
Die Lloyd Werft lasse die Rümpfe für die Schiffe schon seit langem woanders bauen. „Dabei soll es in Zukunft auch bleiben“, so die Werft. Die von der Genting-Gruppe in Auftrag gegebene Serie von Kreuzlinern und erstmals auch Fluss-Kreuzreiseschiffen lasse die Werft stärker gen Osten blicken – und hier konkret zu den Werften nach Mecklenburg-Vorpommern, die künftig zur Lloyd-Familie gehören. So verfügt Wismar zum Beispiel über ein 340 Meter langes und 67 Meter breites modernes Hallen-Baudock. Außerdem hat die Lloyd Werft hier bereits gute Erfahrungen gemacht und 1999 und 2000 von der damaligen Aker MTW Werft in Wismar die Mittschiffssektion der „Norwegian Majesty“ und den Rumpf für den NCL-Kreuzliner „Norwegian Sun“ bauen lassen.
Es gebe ein „riesiges Auftragsvolumen“. Um das zu bewältigen, bildete sich in Bremerhaven ein Vorstands-Quartett, dem neben Pallentin auch Carsten J. Haake (Finanzen), Dirk Petersjohann und seit dem 1. März als Neuzugang der Finne Jarmo Laakso angehören. Der Schiffbau- und Maschinenbauingenieur bringt 20 Jahre Werft- und Reedereierfahrung und viel Kreuzfahrtexpertise mit. Die Meyer Werft in Papenburg und die Arosa-Flusskreuzfahrten GmbH in Rostock waren einige seiner Stationen.
Laakso wird sowohl ein Büro bei der Lloyd Werft als auch bei der Werft in Wismar haben. Er spricht perfekt Deutsch und Englisch und hat die besondere Aufgabenstellung, Werft- und Reederei-Interessen miteinander zu verknüpfen.
1995 kam er zur Schichau-Seebeckwerft, machte beim Neubau der Kreuzliner „Costa Victoria“ und „Norwegian Sky“ erste Erfahrungen mit der Lloyd Werft und wechselte danach für zunächst sechs Jahre zur Meyer Werft nach Papenburg, wo er Projektleiter für die Kreuzliner-Neubauten von Royal Caribbean International wurde. Es folgten einige Jahre bei der Arosa-Flusskreuzfahrten GmbH in Rostock und 2005 der Weg zurück zur Meyer Werft nach Papenburg, aber als Leiter der Bauaufsichten der Royal Caribbean Cruises Ltd.
Genting Hong Kong hatte die drei Nordic Yards Werften für 230,6 Millionen Euro übernommen. Damit will der Konzern sicherstellen, dass in den nächsten zehn Jahren im boomenden Kreuzfahrtmarkt neue Schiffe fristgerecht und kosteneffizienter gebaut werden können. FBi/lni