Zweite Fregatte für Algerien ausgedockt

Beim Bau der Fregatten handelt es sich um einen der größten Rüstungsexportaufträge, Foto: Behling
Bei der Kieler Werft German Naval Yards wurde jetzt die zweite Fregatte eines Großauftrags aus Algerien ausgedockt.
Die Fregatte des Typs Meko A200 wurde im Dock 7 der ThyssenKrupp Marine Systems gebaut. Die Fertigstellung dieses Schiffes von der Kiellegung bis zum Ausschwimmen im Trockendock dauerte ein Jahr – für Kriegsschiffe dieser Größe eine Rekordzeit. Der Bau deutscher Fregatten dauert nicht selten bis zu drei Jahre.
Bei der Order aus Algerien handelt es sich um einen der größten Rüstungsexport aufträge, die derzeit von der deutschen Industrie abgewickelt werden. Der Werftkonzern ThyssenKrupp hatte 2012 von der Regierung Algeriens einen Milliarden-Auftrag zum Bau von neuen Fregatten, Werftanlagen sowie der Lieferung von Hubschraubern bekommen. Das Auftragsvolumen soll sich dabei nach Brancheninformationen auf über eine Milliarde Euro summieren. Damit erhielt der deutsche Konzern erstmals einen Großauftrag aus dem nordafrikanischen Land. Bislang hatte die Marine Algeriens überwiegend in China, Russland, England und Italien Schiffe bestellt.
Den Bau der beiden Fregattenrümpfe vergab ThyssenKrupp im Unterauftrag an die Kieler Werft German Naval Yards (ehemals Abu Dhabi Mar Kiel). Das zur Nobiskrug-Gruppe gehörende Unternehmen hatte zuvor die ehemaligen Schiffbaubereiche der Werft HDW Gaarden übernommen. Mit 200 Mitarbeitern baut GNY dort jetzt Marineschiffe und Yachten.
Die Ausrüstung und Erprobung der algerischen Fregatten erfolgt durch ThyssenKrupp Marine Systems. Die erste Fregatte mit der Rumpfnummer „910“ wurde im Dezember 2014 ausgedockt und im August an TKMS übergeben. Nach der Ausrüstung und Erprobung wird TKMS das Schiff im neuen Jahr nach Algerien ausliefern. Die zweite Fregatte bekam die Rumpfnummer „911“ und soll im Herbst 2016 folgen. Da die Namen erst in Algerien bekannt gegeben werden sollen, bekam das Typschiff „910“ für die Erprobung auf der Ostsee den Tarnnamen „Adler“.
Anlässlich der Auftragsvergabe hatte die algerische Seite 2012 mitgeteilt, dass die Schiffe jeweils 121 Meter lang seien, 3500 Tonnen verdrängen würden und eine Reichweite von 7500 Seemeilen erreichen sollen. Die Einsatzdauer soll bei 28 Tagen liegen und die Besatzung aus bis zu 124 Soldaten bestehen. FB/fab