Zweite Hybridfähre auf Probefahrt

Auch die „Copenhagen“ kann auf elektrische Energie umschalten. Das soll die Abgasbelastung in Küstennähe reduzieren (Foto: Scandlines)
Die zweite neue Hybridfähre von Scandlines für die Route Rostock–Gedser hat am Montag die Fayard Werft auf der dänischen Insel Fyn für eine fünftägige Probefahrt verlassen. Vor allem die Manövrierfähigkeit des Schiffes soll dabei getestet werden.
Dabei soll vor allem die Manövrierfähigkeit des 169 Meter langen Schiffes mit Platz für 1300 Passagiere getestet werden – sowohl unter Standardbedingungen als auch in Ausnahmesituationen. Nach der Erprobung kehrt die „Copenhagen“ zu Fayard zurück, damit die letzten Anpassungen ausgeführt werden können, bevor die Fähre im Dezember auf ihre künftige Route Rostock–Gedser Kurs nehmen wird. Hier wird sie die „Kronprins Frederik“ im Fahrplan ersetzen. Scandlines hat jedoch beschlossen, die „Kronprins Frederik“ zu behalten und sie als Ersatz sowohl auf der Strecke Rostock–Gedser als auch Puttgarden–Rødby einzusetzen. Dienstag bis Donnerstag wird sie Lkw auf der Route Puttgarden–Rødby befördern. Mit einer zusätzlichen Fähre, die auf beiden Routen eingesetzt werden kann, werden die Gesamtkapazitäten sowie die Stabilität der Fahrpläne sichergestellt.
Mit Platz für 460 Pkw oder 96 Lkw wird die Kapazität auf der Strecke Rostock–Gedser mehr als verdoppelt. Die neuen Fähren werden mit ihren zwei Autodecks fünf Spuren für die Auf- und Abfahrt haben. Trotz einer Verdopplung der Kapazität werden sie ebenso wie die früheren Fähren somit nur 15 Minuten im Hafen liegen.
Das Investitionsvolumen für die Schiffe beträgt mehr als 280 Millionen Euro. Zusammen mit der Erweiterung der Hafenanlage und dem BorderShop in Rostock soll damit Scandlines’ strategischer Fokus auf den Ausbau des zentralen und osteuropäischen Transportkorridors zwischen Kontinentaleuropa und Skandinavien vollendet werden.
Stornierter Auftrag
Die „Copenhagen“ war am 28. Oktober 2016 mit knapp vier Jahren Verspätung getauft worden. Das Schwesterschiff „Berlin“ war bereits am 23. Mai 2016 auf der Linie in Betrieb genommen worden. Scandlines hatte den Bau der Fähren bei der damaligen P+S-Werft in Stralsund 2010 in Auftrag gegeben. Nach der Insolvenz der Werft wurde der Auftrag storniert. Es hatte sich zudem herausgestellt, dass die Schiffe mehrere hundert Tonnen zu schwer waren. Ursprünglich sollte die erste Fähre schon 2012 zwischen Dänemark und Deutschland pendeln. FBi