Zwischenruf: Chancen und Risiken

THB-Redakteur Eckhard-Herbert Arndt, Foto: Arndt
So groß die Freude bei der Lloyd Werft, im Land Bremen, in Bremerhaven und auch beim neuen Mitgesellschafter Genting Group über den Unternehmenseinstieg auch ist – der Handlungsdruck, dem alle Beteiligten ausgesetzt sind, ist enorm. Denn damit die Werft die verkündeten Cruise-Aufträge im vereinbarten Zeitplan ausführen kann, müssen schnell Aufgaben gelöst werden: Qualifizierte Fachkräfte in hoher dreistelliger Zahl müssen gefunden werden. Und wie schnell gelingt es dem Land Bremen, die von ihm zugesagten Infrastrukturinvestitionen vor Ort umzusetzen? Denn ohne sie geht es nicht.
Der Neubau eines Hochseekreuzfahrtschiffes ist technisch äußerst anspruchsvoll. Dass man sich dabei schnell verheben kann, musste der asiatische Werftgigant Mitsubishi inzwischen schmerzlich erfahren. Die Ablieferung von zwei Neubauten an AIDA Cruises wird mit einem Riesen-Defizit enden. Vom Imageverlust ganz zu schweigen. Auch darf nicht übersehen werden, dass keine 100 Kilometer von Bremerhaven entfernt eine deutsche Werft steht, die seit Jahrzehnten Cruise-Spitzenprodukte abliefert.
Keine Frage: Der Cruise-Markt braucht auf Jahre hinaus neue Schiffe. Verständlich, dass sich auch ein Unternehmen wie die Lloyd Werft, jetzt mit neuem Partner, hier große Chancen verspricht. Aber wie gesagt: Es gibt noch viele Herausforderungen zu meistern. EHA