220 Weiterfahrverbote wegen Sicherheitsmängel
Gase, Säuren und andere Gefahrgüter auf Schiffen sind oft falsch gesichert. 2009 hätten Beamte fast jede fünfte Gefahrguteinheit beanstandet, meistens wegen Mängeln bei der Ladungssicherung, berichtete die Wasserschutzpolizei Schleswig- Holstein gestern in Kiel.
«Das Thema Sicherheit beginnt im Hafen», sagte der Leiter der Behörde, Andreas Görs. Insgesamt kontrollierten die Polizisten knapp 4000 Berufsschiffe auf See und rund 750 in Binnengewässern. 220 Mal stellten sie so gravierende Fehler an Bord fest, dass die Schiffe nicht weiterfahren durften. 2008 waren es 252 Mal, damals fuhren aber deutlich mehr Schiffe als im vergangenen Jahr. «Die gravierenden Mängel sind mir eindeutig zu hoch», sagte Görs. Die Überwachung der Berufsschifffahrt werde daher weiter ein Schwerpunkt sein.
Die Wasserschutzpolizei registrierte 338 Schiffsunfälle, mehr als die Hälfte davon bei Sportbooten. Bei den Berufsschiffen auf See ging die Zahl auf 150 (2008: 209) zurück; sechs Menschen wurden schwer verletzt, einer starb. Meistens führen menschliche Fehler zu den Unfällen, auch Verstöße gegen die Verkehrsvorschriften sind öfters die Ursache. Ein Problem ist dabei Alkohol bei Schiffsführern und Besatzung.
Görs kündigte deshalb zum Saisonanfang an, insbesondere bei Sportbooten stark zu kontrollieren. Dort hatten die Polizisten 2009 die allermeisten Fälle von Trunkenheit gezählt. Allerdings ging die Zahl auf 22 zurück (2008: 29). «Die Verkehrsteilnehmer wissen, dass wir ein starkes polizeiliches Augenmerk darauflegen», sagte Görs.