222000 Kreuzfahrt-Passagiere
Kiel (dpa/lno) - Der Kieler Seehafen hat in diesem Jahr im Kreuzfahrtgeschäft erneut zugelegt und einen Rekord erreicht: «Insgesamt hatten wir 125 Anläufe und 222 000 Passagiere in 2008», sagte der Geschäftsführer Dirk Claus in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. Im vergangenen Jahr waren es noch rund 173 000 Kreuzfahrt-Passagiere, die den Kieler Hafen angelaufen hatten. Bewährt habe sich vor allem der neue Ostseekai, eines der modernsten Terminals an den Küsten. An dem 30 Millionen Euro teuren dritten Kreuzfahrtterminal am Förde-Ufer seien in dieser Saison gut zwei Drittel der Schiffe abgefertigt worden.
«Im Herbst haben wir angefangen, den Schwedenterminal zu bauen», sagte Claus. Geplant ist ein zwölfgeschossiges und 46 Meter hohes Gebäude mit einer Fläche von 12 000 Quadratmetern. Der Seehafen investiert hier mit Unterstützung des Landes 16 Millionen Euro. An dem neuen Schwedenkai sollen außer den Göteborg-Fähren der «Stena Line» auch Kreuzfahrtschiffe festmachen. 2010 soll das Terminal funktionstüchtig sein. «Wir sehen in den kommenden Jahren dem Kreuzfahrtgeschäft weiter optimistisch entgegen». Während die Zahl der Anläufe 2009 in etwa stabil bleiben wird, erwarte der Seehafen ein Plus von zehn Prozent im Passagierbereich, da die durchschnittliche Schiffsgröße zunehme.
Etwas schwächer als im Vorjahr sei der Frachtbereich gewesen, sagte Claus. Bis einschließlich Oktober sei das Geschäft noch gut gelaufen, «aber in den letzten zwei Monaten merken wir die derzeitige Finanzkrise», sagte er. So sei das November- und Dezembergeschäft eigentlich traditionell sehr stark, doch in diesen Monaten kam es im Baltikum und in Russland zu einem Einbruch.
Die Hauptgeschäftsfelder des Seehafens sind die Linienverbindungen nach Oslo (Color Line), nach Göteborg (Stena Line) und nach Klaipeda/ Litauen (DFDS LISCO). «Was uns freut, ist der Passagierbereich in Richtung Norwegen», sagte Claus. Die Göteborg-Linie sei nicht ganz so stark wie im Vorjahr - «läuft aber über Jahre auf gutem Niveau».
Zuwächse erwartet der Seehafen auch in den kommenden Jahren auf den Fährverbindungen nach Klaipeda und St. Petersburg (Russland). Im kommenden Jahr werde DFDS LISCO ein neues Schiff auf der Route nach Klaipeda einsetzen. «Das bedeutet, dass sich die Passagierkapazität dann verdoppeln wird», sagte Claus.