33 Millionen Euro Verlust

Sinkende Frachtraten und hohe Treibstoffkosten belasten die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd. Zugleich ist die Nachfrage nach Transportdienstleistungen in Japan zurückgegangen, und der schwache Dollar hat sich negativ ausgewirkt, teilte das Unternehmen in einem am Donnerstag veröffentlichten Zwischenbericht mit.

Danach fährt die Reederei weiter in die roten Zahlen. Für das zweite Quartal dieses Jahres weist Hapag-Lloyd bei einem Umsatz von 1,5 Milliarden Euro einen Konzernverlust von 10,6 Millionen Euro aus. Im ersten Halbjahr hat Hapag-Lloyd damit knapp 33 Millionen Euro verloren, gegenüber einem Gewinn von 175 Millionen Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Umsatz lag mit knapp drei Milliarden Euro leicht über Vorjahr. Die transportierte Menge wies mit 2,53 Millionen Standardcontainern (TEU) im ersten Halbjahr 3,3 Prozent mehr als im Vorjahr auf. Davon entfielen auf den Nordatlantik 582.000 TEU (+ 1,5 Prozent), auf Lateinamerika 559.000 TEU (+ 7,0 Prozent), auf Fernost 549.000 TEU (- 2,6 Prozent), auf den Transpazifik 560.000 TEU (+ 8,3 Prozent) und auf Australasien 284.000 TEU (+ 2,9 Prozent).

Auf mittlere Sicht seien die Aussichten für die Containerschifffahrt gut; wegen zeitweiliger Ungleichgewichte könne es aber zu schwankenden Transportmengen und Frachtraten kommen, heißt es in dem Bericht. Der Umsatz des Bereichs Kreuzfahrten erreichte im dritten Quartal rund 49 Millionen Euro und lag damit knapp 55 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahreszeitraums (Vorjahr: 32 Millionen Euro). Diese Steigerung ist nur bedingt aussagefähig, da der Vergleichswert ungeplante Werftaufenthalte eines Schiffes beinhaltet.

Der zu TUI gehörende Kreuzfahrtbereich erwirtschaftete nach den ersten neun Monaten einen um rund zehn Prozent verbesserten Umsatz von 145 Millionen Euro (Vorjahr: 132 Millionen Euro). Das Gemeinschaftsunternehmen TUI Cruises wird at equity im Konzernabschluss bewertet, so dass Umsätze hier nicht ausgewiesen werden.

Das operative Ergebnis betrug im dritten Quartal 0,2 Millionen Euro (Vorjahr: 2,2 Millionen Euro), und - 3 Millionen Euro (Vorjahr: - 2 Millionen Euro) nach neun Monaten. In diesem Ergebnis spiegeln sich – bei einer guten operativen Geschäftsentwicklung – die Vorlaufkosten für den Flottenausbau bei Hapag-Lloyd Kreuzfahrten und die Kosten der Indienststellung der „Mein Schiff 2" von TUI Cruises wider. Hapag-Lloyd Kreuzfahrten konnte die Auslastung der Schiffe im dritten Quartal von 54,7 Prozent auf 75,7 Prozent steigern. TUI Cruises verbesserte die Auslastung der Flotte von 92,7 Prozent auf 97 Prozent.

Hapag-Lloyd zählt mit 144 Containerschiffen mit einer Kapazität von 651.000 TEU zu den größten Reedereien weltweit. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 6845 Mitarbeiter. Hapag-Lloyd gehört zu 61,6 Prozent dem Albert-Ballin-Konsortium, an dem die Stadt Hamburg und der Unternehmer Klaus-Michael Kühne die meisten Anteile halten. Weitere 38,4 Prozent gehören der TUI, die sich jedoch gern davon trennen möchte. Seit Ende vergangenen Jahres waren sowohl ein Börsengang als auch der Verkauf von Anteilen an einen Investor erwogen worden. Es werden weiter alle Optionen für den Verkauf geprüft, sagte gestern TUI-Finanzvorstand Horst Baier. TUI hat zudem die Option, die Reedereibeteiligung der Miteigentümerin, dem Konsortium, anzubieten. Die Reaktion darauf müsse bis zum 30. September 2012 erfolgen, so Baier.

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