550 Mal Weihnachtsfreude an Bord

Die Mitarbeiter der Deutschen Seemannsmission in Lübeck haben 550 Weihnachtspäckchen für Seeleute gepackt. Bis Heiligabend verteilen sie die Geschenke auf den Schiffen im Lübecker Hafen.

Am Seelandkai haben die Helfer das RoRo-Schiff „Genca“ der Reederei Transfennica besucht. Auf der 205 Meter langen Einheit arbeiten und leben 22 Mann Besatzung aus den Niederlanden, Estland, Russland und von den Philippinen unter dem Kommando von Kapitän Jan Hoeck. Die Freude ist groß, als die Crewmitglieder Bärbel Reichelt, die Leiterin der Deutschen Seemannsmission entdecken. Für jeden Seemann hat sie ein Geschenk dabei. Hoek fasst die Freude zusammen: „Es ist so wichtig, dass ihr kommt. Dass ihr uns einen Dank schenkt in so schwierigen Zeiten.“ Die Corona-Pandemie hat auch die Crew der „Genca“ hart getroffen. Wochenlang durften sie nicht von Bord, um ihre Seele zu erfrischen. Christian kommt von den Philippinen, war ein Jahr an Bord der „Genca“. Harte Arbeit, zehn Stunden am Tag, jeden Tag, nur am Sonntag etwas weniger. „Normalerweise geht sein Vertrag über acht Monate. Als er dann endlich nach Hause auf die Philippinen konnte, blieb er nur einen Monat statt drei“, weiß Bärbel Reichelt. Er brauche das Geld. Christian: „In meiner Heimat ist der Familienzusammenhalt sehr wichtig. Ich unterstütze meine Eltern und meinen Bruder mit seiner Familie. Außerdem wollen wir ein Haus bauen.“

Seine Kollegen Fredzon und Justin waren zu Beginn des Lockdowns auf den Philippinen. Von dort kamen sie nicht weg, mussten zu Hause bleiben, hatten kein Einkommen. „Das war wirklich hart“, sagen sie. Kapitän Hoek weiß um die Belastungen: „Mehr noch als sonst auch versuche ich, eine gute, freundliche Atmosphäre zu schaffen. Ich nehme jeden einzelnen beiseite, wenn ich sehe, dass es ihm nicht gut geht.“

„Es ist wichtig, dass wir die Seeleute an Bord der Schiffe nicht vergessen“, sagt Theologin Bärbel Reichelt. „Wir alle haben mit ihnen zu tun, auch wenn wir sie nicht sehen. Jeder Tee, jeder Kaffee, jede Banane, fast jedes Kleidungsstück ist nicht nur durch die Hände der Produzenten, sondern auch durch die Hände der Seeleute gegangen.“

Zu Weihnachten werden die Philippinos auf dem Wetterdeck in einem alten Ölfass ihr traditionelles Spanferkel grillen. In der geschmückten Schiffsmesse wird ein köstliches Büfett aufgebaut. Da werden dann alle zusammen sitzen. tja

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