Abu Dhabi Mar übernimmt TKMS-Schiffbau

ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) und die Abu Dhabi Mar Group, eine Schiffbaugruppe mit Sitz in Abu Dhabi, haben eine Absichtserklärung über eine enge strategische Partnerschaft unterschrieben.

Die Partnerschaft sieht den Einstieg der Abu Dhabi Mar Group in die Bereiche Megayachten, Repair und Schiffskomponenten vor. Dazu plant Abu Dhabi Mar den Erwerb eines Mehrheitsanteils von jeweils 80 Prozent an den Gesellschaften Blohm + Voss Shipyards, Blohm + Voss Repair und Blohm + Voss Industries. Des Weiteren sieht die Partnerschaft die Gründung eines 50:50-Joint-Ventures im Überwasser-Marine-schiffbau vor. TKMS behält eine führende Position und das Know-how bei allen Projekten der Deutschen Marine und der NATO-Partner. Die Abu Dhabi Mar Group wird die Verantwortung für die MENA-Region (Middle East/North Africa) übernehmen.

Das geplante Joint Venture verbessere die Vermarktungsperspektiven für das Marine-Schiffbauprogramm von Blohm + Voss eigenen Angaben zufolge deutlich. Es sichere damit zugleich schiffbauliche Beschäftigung in Deutschland.

Dr. Hans Christoph Atzpodien, Vorsitzender des Bereichsvorstandes der Business Area Marine Systems der ThyssenKrupp AG, ist überzeugt davon, in der Abu Dhabi Mar Group den geeigneten Partner für eine dauerhafte und chancenreiche Beziehung gefunden zu haben: „Die Partnerschaft mit der Abu Dhabi Mar Group stellt ein solides Fundament für die Zukunft der Werft dar. Sie ermöglicht uns, neue Kunden zu gewinnen und dadurch dauerhaft Beschäftigung am Standort Hamburg zu sichern. ThyssenKrupp stärkt damit die Werft-aktivitäten in Deutschland".

Die IG Metall Küste und Betriebsräte haben mit Kritik auf die Verkaufspläne  von TKMS reagiert. „Damit steigt ThyssenKrupp endgültig aus dem Handelsschiffbau aus", sagte Eckard Scholz, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Hamburg. „Wir sehen darin eine große Gefahr für die Beschäftigten. Auslastungslücken im militärischen Bereich lassen sich künftig nicht mehr mit zivilen Aufträgen ausgleichen."

IG Metall und Betriebsräte fordern, dass TKMS seinen Minderheitsanteil an den genannten Gesellschaften langfristig hält. Mit der angekündigten Beteiligung von zwölf Monaten werde man sich nicht zufrieden geben. Weiter fordern sie, bei den weiteren Verhandlungen mit einbezogen zu werden. Im Vordergrund stehe dabei das industrielle Konzept der zukünftigen Eigner.

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