Acht Tote bei Rettungsversuch
Sie sollten Fischer aus Seenot retten und hatten selbst viel zu wenig Schwimmwesten an Bord, als ihr Schiff im eiskalten Polarmeer kenterte: Elf russische Matrosen ertranken Freitagnacht bei einem gescheiterten SOS-Einsatz, nur drei Männer
überlebten.
Für die insgesamt 14 Seeleute des Schleppers „Aleksej Kulakowski" gab es nur zwei Rettungswesten, wie Moskauer Zeitungen berichteten. Ihr Schiff sollte nahe der Mündung des Flusses Lena einen Fischkutter in Sicherheit bringen, der einen Motorschaden erlitten hatte. Meterhohe Wellen hatten die „Aleksej Kulakowski" etwa 35 Kilometer vor dem Hafen Tiksi in der Republik Jakutien zum Kentern gebracht. Die Besatzung eines Tankers konnte nur den 30-jährigen Kapitän sowie zwei 19 und 20 Jahre alte Mechaniker retten. Die Leichen von fünf Opern wurden nach Tiksi gebracht. Die Suche nach den übrigen Seeleuten blieb bislang ergebnislos. Dem Kapitän droht wegen der fehlenden Rettungswesten ein Strafverfahren. Die Besatzung eines Hubschraubers entdeckte lediglich eine leere Rettungsinsel im vier Grad kalten Wasser der Laptewsee. Die Crew des ursprünglich zu rettenden Fischkutters blieb unverletzt.
Warum der Schlepper in der Nacht zum Freitag sank, ist noch unklar. Das Schiff sei eigens für solche Wetterbedingungen konstruiert worden, sagte ein Sprecher des Betreibers. Der Schlepper sei komplett gesunken und liege in etwa 20 Metern Tiefe, sagte ein Marinesprecher am Sonntag nach Angaben der Agentur Itar-Tass.