"ANL Australia"-Ladung beschlagnahmt
Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) haben einen illegalen Waffenhandel zwischen Nordkorea und dem Iran auf dem 2668-TEU-Schiff „ANL Australia" aufgedeckt.
Wie aus Kreisen der Vereinten Nationen jetzt bekannt wurde, ereignete sich der Zwischenfall bereits vor einem Monat. Trotz scharfer UN-Sanktionen sollten die Waffen, darunter Panzerfäuste sowie Sprengzünder für Granatwerfer, in den Iran gebracht werden. Die Behörden der Emirate hatten das unter Bahamasflagge fahrende Schiff der australischen CMA CGM-Tochter ANL gestoppt und festgehalten. Die Waffen seien zum Teil als Maschinenteile für Ölbohrungen deklariert gewesen.
Wie es in New York weiter hieß, habe die Ladung keine Komponenten für nukleare Waffen enthalten. Die VAE-Behörden meldeten den Angaben zufolge den Verstoß Pjöngjangs und Teherans am 14. August an das zuständige Sanktionskomitee des Weltsicherheitsrates. Erst am Freitag wurde der Vorgang dann auch über das Komitee hinaus bekannt. Ein Diplomat bestätigte, dass das Komitee am 25. August die iranische und nordkoreanische Regierung über die Beschlagnahme unterrichtet und eine Stellungnahme innerhalb von 15 Tagen eingefordert habe. Bisher sei aber keine Antwort eingegangen. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtet, dass Komitee werde demnächst über den Fall beraten. Laut dem australischen Transportminister Anthony Albanese werde zudem von seiner Behörde geprüft, ob gegen australisches Recht verstoßen wurde und gegebenenfalls Ermittlungen aufgenommen werden.
Der UN-Sicherheitsrat hatte Nordkorea im Juni mit seiner Resolution 1874 jeglichen Handel mit Waffen untersagt und alle 192 UN-Mitglieder verpflichtet, keinen Waffenhandel mit Pjöngjang einzugehen. Aufgrund der Resolution können verdächtige Schiffe mit nordkoreanischer Fracht auf verbotene Waffenlieferungen überprüft werden.