"Arctic Sea"-Übergabe scheitert erneut
Die Odyssee des Frachters „Arctic Sea", der angeblich von Piraten entführt worden war, nimmt kein Ende. Wie russische Medien melden, liegt das Schiff der Reederei Solchart seit über einer Woche vor Gibraltar.
Den Angaben zufolge widersprach die russische Staatsanwaltschaft Meldungen, wonach die „Arctic Sea" von der Fregatte „Ladny" nach Algerien eskortiert wird. „Wir wollten das Schiff in Bejaia an den Eigner und die Holzladung an den algerischen Empfänger übergeben", wird ein Sprecher des russischen Außenministeriums zitiert. Algerien habe aber einen Eintritt in seine nationalen Gewässer untersagt, sei ohne Angabe von Gründen mitgeteilt worden.
Möglicherweise hat diese Ablehnung die gleiche Ursache wie das Einlaufverbot in Las Palmas im September. Die dortigen Behörden hatten der „Arctic Sea" keine Erlaubnis erteilt, einen kanarischen Hafen anzulaufen. Sie begründeten dies nach Angaben von Solchart damit, dass der Frachter nicht als Handelsschiff, sondern als „schwimmende Einheit" betrachtet werden müsse, da sich russisches Militärpersonal an Bord befand und der Flaggenstaat Malta dem Schiff wegen technischer und juristischer Mängel die Flagge entzogen hatte.
Solchart kann darüber hinaus noch keine neue Crew an Bord schicken oder das Schiff übernehmen. Wie die Reederei mitteilte, bedürfe es dafür arbeitsrechtlich eines sicheren Hafens. Außerdem könne man nicht garantieren, dass die Seeleute auf der „Arctic Sea" einen sicheren Arbeitsplatz vorfinden, da man keine ausreichenden Informationen über dessen Zustand habe.