Auf dem Kümo in die Werft

Luken zu und los“, hofft Dr. Stefan Behn, Vorstand der Stiftung Hamburg Maritim, auf Tempo. Das am Mittwochmittag mithilfe der Schwimmkräne III und IV der HHLA an Bord des Küstenmotorschiffes „Rix Spring“ verladene historische Segelschiff „No. 5 Elbe“ soll so schnell wie möglich Hamburg verlassen – in Richtung Hvide Sande. Der Lotsenschoner war im Juni bei Stade auf der Elbe kreuzend mit einem elbabwärts fahrenden Containerschiff kollidiert. Acht Menschen an Bord wurden verletzt, das Schiff sank. Bei der Hvide Sande Shipyard soll es jetzt repariert werden.

„Das war mal ein spannender Auftrag“, berichtete Marius Arazny, Schiffsführer der synchron arbeitenden Schwimmkräne. Per Schlepphilfe war die „No. 5 Elbe“ gegen 10 Uhr aus dichtem Nebel am Hachmannkai im Roßhafen aufgekreuzt. Die Crew des Lotsenschoners, den die Stiftung Hamburg Maritim erst neun Tage vor der Havarie nach aufwendiger Sanierung wieder in Dienst gestellt hatte, verfolgte die spektakuläre Verladeaktion von einer Hafenbarkasse und vom historischen Schlepper „Fairplay VIII“ aus mit. Joachim Kaiser, Vorstandsmitglied der Stiftung, dirigierte die vier Gurte für die Verladeaktion in genau passende Position. Dann konnten die HHLA-Schwimmkräne zupacken, und das nur noch aus dem Holzrumpf bestehende schwimmende Denkmal schwebte durch die Luft. „Vom Gewicht her ist es für uns kein Problem, aber eine Herausforderung ist es trotzdem. So ein altes Schiff hat ja Leben in sich“, sagte Arazny.

Um 12 Uhr setzten die beiden Kräne, die maximal 100 beziehungsweise 200 Tonnen heben können, das Segelschiff im Laderaum der „Rix Spring“ ab. Nur 80 Tonnen bringt die „No. 5 Elbe“ derzeit an Gewicht mit. Bevor der Havarist auf eigenem Kiel von der Peters Werft in Wewelsfleth nach Hamburg geschleppt werden konnte, waren Beschädigungen notdürftig geflickt worden. Behn: „Wir haben das Schiff komplett ausgeräumt.“

Für die Verladung wurde die „No. 5 Elbe“ seitlich an der „Rix Spring“ festgemacht und dann an Bord gehoben. Mitarbeiter der Firma Paul Grimm hatten dort eine Pallung aus Holz vorbereitet, auf der das Segelschiff abgesetzt und schließlich gesichert wurde. „Da haben wir richtig gute Lascher am Start, die verstehen ihr Handwerk“, lobte Behn.

Nach etwa 30 Stunden Fahrzeit soll die „Rix Spring“ Hvide Sande in Dänemark mit ihrer wertvollen Ladung erreichen. Normalerweise kann das zur dänischen Reederei Baltic Shipping Company gehörende Spezialschiff auch 82 TEU laden. Wie lange die Reparatur dauern wird, vermochte Behn noch nicht zu sagen. „Dazu müssen ja auch die Fachleute verfügbar sein“, sagte er. Mindestens über den Winter werde das 1883 auf der Werft H.C. Stülcken gebaute, 37 Meter lange Segelschiff dort liegen. Planken und Spanten zu erneuern habe Priorität, später sollten auch noch Arbeiten an der Elektrik und der Maschine erfolgen. Die Arbeiter der Hvide Sande Shipyard hatten den Lotsenschoner auch schon von September 2018 bis Frühjahr 2019 saniert.

„Was die Arbeiten jetzt kosten werden, wissen wir noch nicht, da sind die Gutachter der Versicherung aktiv“, so Behn. tja

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