Baggerarbeiten liefen gestern an
Zum wiederholten Mal wird jetzt der Nothafen Darßer Ort bei Prerow von eingeschwemmtem Sand befreit.
Am Freitag begannen Schiffe der dänischen Spezialreederei Peter Madsen Rederi A/S, Højbjerg, damit, die Fahrrinne vor der Hafenzufahrt erneut auszubaggern, sagte eine Sprecherin des Verkehrsministeriums. „Es wird von 6.00 bis 18.00 Uhr gebaggert." Die Maschinen arbeiten sich durch die Fahrrinne schrittweise bis ins gesperrte Hafenbecken vor. Das Vorhaben war zuvor mehrfach verschoben worden. Im Frühjahr soll wieder ein Seenotrettungskreuzer auf dem Darß stationiert werden. Der Umweltverband WWF will gegen das Projekt inmitten des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft klagen.
Der von der Reederei Madsen dort eingesetzte Bagger ist die „Sirius Høj" (BRZ 119), ein knapp 24 Meter langes, 6,61 Meter breites Baggerfahrzeug mit 119 tdw, das auf dem Vorschiff mit einem Löffelbagger ausgerüstet ist. Das Schiff wurde 1970 auf der A/S Nordsøværftet in Ringkøbing erbaut.
Die Ankunft der dänischen Spezialschiffe markiert eine weitere Etappe im Dauerstreit um den Anlegeplatz, der von Seenotrettern befürwortet und von Umweltschützern heftig kritisiert wird. „Es ist ein wichtiger Schritt", lobte Andreas Lubkowitz von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Weniger erfreut gaben sich hingegen die Naturschützer vom WWF. Dort will man gegen den „Sandklau" im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft sogar Klage einreichen.
Die Frage, ob und wo zwischen Rostock und Stralsund ein neuer Hafen gebaut werden soll, sorgt in Mecklenburg-Vorpommern seit Jahren für Streit. Aus Sicht von Verkehrsminister Volker Schlotmann (SPD) und FDP-Innenexperte Gino Leonhard ist das abermalige Ausbaggern des Darßer Nothafens als Übergangslösung unverzichtbar, um wieder einen Seenotrettungskreuzer an der stark befahrenen Kadetrinne stationieren zu können – bis dieser schließlich in einem künftigen Prerower Hafen anlegt.