Baubeginn bei Aker für eisbrechende Frachter
Auf der Aker Yards Germany Werft in Warnemünde ist am Donnerstag ein eisbrechendes Frachtschiff auf Kiel gelegt worden. Es ist das erste von vier Schiffen des Typs Aker ACS 650 für die russische Bergbaugesellschaft Norilsk Nickel. Wie Aker weiter mitteilte, hat der Auftrag einen Gesamtwert von 320 Millionen Euro. Die Schiffe dieses Typs können nach Werftangaben ganzjährig im Nordpolarmeer ohne Hilfe verkehren. In Rückwärtsfahrt könnten sie bis zu 1,5 Meter dickes Eis brechen. Die 169 Meter langen und 23 Meter breiten Schiffe haben eine Tragfähigkeit von 14 500 Tonnen und können 650 Container befördern.
Aker sieht den Bau der vier Schiffe als bedeutenden Schritt zur Neupositionierung im Bereich Handelsschiffe in Richtung stärker spezialisierter Schiffe. Aker Germany-Chef Einar Brønlund hatte zuvor der Rostocker "Ostsee-Zeitung" (Montag) gesagt, angesichts drastisch gestiegener Materialkosten und des massiven Werftenausbaus in China sei es extrem gefährlich, weiter ausschließlich auf Containerschiffe zu setzen. Daher wolle Aker zwei bis drei zusätzliche Marktsegmente erschließen. Die Werften haben in ihrem Auftragsbestand noch zwei Fähren und bauen Teile für Kreuzfahrtschiffe. Im Bereich der eisbrechenden Schiffe könnte laut Brønlund die Produktpalette um Massengutfrachter oder Tanker erweitert werden.
Der erste Frachter für Norilsk Nickel soll im Herbst dieses Jahres abgeliefert werden, der letzte im Frühjahr 2009. Die Schiffe entstehen in geteilter Fertigung an den Standorten Warnemünde und Wismar. Sie sollen einmal Metalle vom sibirischen Dudinka über das Nordpolarmeer nach Murmansk bringen.