Baustart für Fregatte

Die erste F 125 soll am 31. März 2016 abgeliefert werden, die letzte am 18. Dezember 2018, Alle vier Schiffe zusammen kosten 2,27 Milliarden Euro. Grafik: Imtech
Bei der Hamburger Traditionswerft Blohm + Voss ist gestern der Baustart für eine neue Fregattengeneration erfolgt. Mehrere hundert Gäste waren dabei, als Werftchef Dr. Hans Christoph Atzpodien, Reinhard Schütte, Vizepräsident des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB), Vizeadmiral Axel Schimpf und Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch in der Schiffbauhalle 3 die Fertigung der ersten Sektion für das Typschiffs F 125 mit der modernen Laserschweiß- und Schneidanlage starteten.
Der termingerechte Werkstattbeginn markiert nach der Vertragsunterzeichnung im Juni 2007 den ersten Meilenstein der Produktion. Bereits am 2. November soll die Kiellegung der „Baden Württemberg“ erfolgen. Insgesamt wird Blohm+Voss Naval gemeinsam mit der Bremer Friedrich Lürssen-Werft bis zum 18. Dezember 2018 vier der Fregatten an die Deutsche Marine liefern.
Das Schiff wurde für die Herausforderungen der Zukunft völlig neu konzipiert. Die Besatzung ist mit 120 Soldaten nur halb so groß wie auf älteren Fregatten, dafür können bis zu 70 Spezialisten für Kampfeinsätze an Bord genommen werden. Die Fregatten kosten insgesamt 2,27 Milliarden Euro und sichern etwa 500 Werft-Arbeitsplätze in der unmittelbaren Fertigung sowie etwa weitere 300 Arbeitsplätze im Bereich der Zulieferindustrie.
Die Fregatte F 125 ist ein völlig neuartiges Schiff. Anders als frühere Fregatten wurde die F 125 nicht entwickelt, um Krieg gegen andere Schiffe, U-Boote und Flugzeuge zu führen. Im Fokus standen vielmehr neue Herausforderungen bei weltweiten Einsätzen zum Beispiel gegen Terroristen, Bürgerkriegsparteien oder Piraten. Die Militärs sprechen im Fachjargon von „asymmetrischer Bedrohung“. Die Marine hat den Bauwerften einen detaillierten Anforderungskatalog vorgelegt, der vor allem längere Verfügbarkeit und den Einsatz von Spezialkräften vorsieht.
Das Schiff soll bis zu zwei Jahre in seinen Einsatzgebieten operieren und muss nur noch alle fünf Jahre in die Werft. Es soll bis zu 5000 Stunden im Jahr auf See im Einsatz sein, doppelt so lange wie andere Fregatten. An Bord befindet sich ein 127-Millimeter-Geschütz, das zur Unterstützung von Landstreitkräften gedacht ist. Die F 125 ist 149,60 Meter lang und 18,80 Meter breit. Ihre Verdrängung beträgt 7000 Tonnen, die Marschgeschwindigkeit 20 Knoten. Die Höchstgeschwindigkeit liegt über 26 Knoten. Angetrieben wird das Schiff von einer kombinierten Maschine aus zwei elektrischen Fahrmotoren mit jeweils 4500 Kilowatt Leistung und einer Gasturbine mit 20 000 Kilowatt.