Beluga setzt Chemie ein
Die Bremer Reederei Beluga Shipping will bei der Piratenabwehr künftig auch chemische Reizstoffe und messerscharfen Nato-Draht einsetzen.
Mit sogenannten Schallkanonen werde die Flotte entgegen früheren Plänen jedoch nicht ausgerüstet, so Reedereichef Niels Stolberg. „Wir werden künftig dem Wasser aus Hochdruckschläuchen auf den Schiffen je nach Situation chemische Reizstoffe beimengen, um Piraten eine Kaperung zu erschweren. Dabei übernehmen wir Techniken und Erfahrungen der Polizei beim Einsatz von Wasserwerfern. Gürtel aus Nato-Draht rings um das Oberdeck werden die Schiffe in gefährdeten Seegebieten außerdem schützen", kündigte der Bremer an.
Stolberg kritisierte das Konzept der internationalen Piratenabwehr in den somalischen Küstengewässern. „Es ist zwar teilweise erfolgreich, aber es ist nicht zu Ende gedacht." Die Überwachung der betroffenen Seegebiete müsse beispielsweise mit unbemannten Drohnen ausgebaut werden. Es müssten mehr Marineeinheiten entsendet, die Mutterschiffe der Seeräuber aus dem Verkehr gezogen und die Piraten konsequent festgenommen und vor Gericht gestellt werden. „Um allerdings dauerhaft Erfolg zu haben, muss die Bekämpfung von Piraten auf See mit dem Einsatz von Blauhelmsoldaten an Land und mit zivilen Hilfsprogrammen ergänzt werden. Dazu gehören Investitionen für den Aufbau einer somalischen Fischereiflotte und die Fischereischutzzonen für das bitterarme und zerrüttete Land", so Stolberg. Das könnte den Piraten die Unterstützung und Duldung im sozialen Umfeld entziehen.