„Bernie“ Saxe punktet beim Rotspon-Cup

Das Rennen um den Rotspon-Cup hat Tradition. Zum letzten Mal in seiner Amtszeit holte Bürgermeister Saxe die Trophäe nach Lübeck. Der Unterlegene, Schleswig-Holsteins neuer Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU), setzt nun auf eine Kieler Revanche.

Bei der letzten Rotspon-Regatta seiner Amtszeit hat Lübecks langjähriger Bürgermeister Bernd Saxe (SPD den Rotspon-Cup gegen seinen Kieler Herausforderer verteidigt. Der 63-Jährige steht seit 2000 ununterbrochen an der Spitze der Hansestadt, tritt allerdings zur diesjährigen Bürgermeisterwahl am 5. November nicht mehr wieder an. Saxe ist stadtbekannt, eine besondere Leidenschaft gilt dem Hafen. Dort spricht man stets von „Bernie“. Am Mittwoch räumte Saxe mit seinem Team noch einmal groß ab. In zwei von drei Wettfahrten konnte „Bernie“ seinen Herausforderer aus Kiel besiegen. Aufgrund der „besonderen“ Beziehungen zwischen den beiden schleswig-holsteinischen Großstädten entbehrt ein solcher sportlicher Sieg nicht einer gewissen Pikanterie.

Das Regatta-Reglement sieht vor, dass wer als erster zwei Rennen gewonnen hat, bei der Siegerehrung eine 6-Liter-Flasche edlen Rostpon bekommt. Diese Rotwein ist ein Teil der Lübecker Stadtgeschichte. Das Wort „Spon“ kommt aus dem Niederdeutschen und steht für Holspan, im übertragenen Sinne dann für ein Holzfass, in dem besonders wertvolle Weine reifen. Im 16. Jahrhundert gab es einen regen Weinhandel zwischen der „Königin der Hanse“ und dem französischen Atlantikhafen Bordeaux.

Bei der Preisverleihung wünschte sich Bernd Saxe, dass sein aus den diesjährigen Neuwahlen als Sieger hervorgehender Nachfolger die Tradition der Rotsponregatta fortsetzen werde. Im Mai 2018 geht Saxe dann offiziell in den Ruhestand. „Der Sieg ist schon mit ein bisschen Wehmut verbunden, weil es mein letztes Rennen war“, räumte Saxe nach der Preisverleihung ein. Von den 14 Regatten gegen Bürgermeisterkollegen anderer Kommunen und Vertreter der Kieler Landesregierung hat Saxe mit seinen Teams insgesamt sechs gewonnen. Sein diesjähriger Herausforderer Hans-Joachim Grote, gab sich nach dem Wettkampf von zwar sportlich-fair, räumte aber auch ein: „Das Segeln war schön, aber ein Sieg wäre schöner gewesen“. Gesegelt sind die beiden Konkurrenten mit zwei historischen Zwölfer-Yachten. Grote lieferte sich auf der „Sphinx“ und Saxe auf der „Trivia“ drei spannende Rennen. „Ich habe mir das wesentlich einfacher vorgestellt, das Boot auf Kurs zu halten. Da war ganz schön Druck auf der Pinne, das hat viel Kraft gekostet“, bekannte Grote, der vor seiner Ernennung zum Innenminister des Landes Oberbürgermeister von Norderstedt war.

Grote hofft irgendwann noch einmal die Gelegenheit zur Revanche zu bekommen. Die Regatta war 2004 zur Erinnerung an den Beginn der Travemünder Woche im Jahr 1889 ins Leben gerufen worden. Damals segelten die beiden Hamburger Kaufleute Hermann Wentzel und Hermann Dröge vor Travemünde um die Wette. Der Sieger erhielt eine Flasche des besagten Lübecker Rotspons. Der Rotspon-Cup hat sich nach Angaben der Travemünder Woche-Veranstaltuer inzwischen zu einem der Höhepunkte dieser maritimen Großveranstaltung entwickelt.

Unterdessen wurde bekannt, dass Schleswig-Holsteins neuer Landesvater, Ministerpräsident Daniel Günther (CDU), bereits sein besondereres Interesse an einer aktiven Mitwirkung an dieser Regatta für 2018 angemeldet hat. EHA/jus/dpa

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