Besatzung wird weiter verhört

Im Fall der „Artic Sea" gibt es neue Hinweise auf möglichen Waffenschmuggel. Unter Berufung auf russische Geheimdienstquellen berichteten russische Medien gestern, das Schiff habe auch Waffen mit unbekannter Herkunft und Ziel an Bord gehabt. Die mutmaßlichen „Ostsee-Piraten" seien vom Geheimdienst eines EU-Landes angeheuert worden. Zuletzt gab es Spekulationen, dass die Verdächtigen im Auftrag des israelischen Geheimdienstes gehandelt haben, um einen Schmuggel sowjetischer Marschflugkörper, die leicht unter der Holzladung zu verstecken wären, an den Iran aufzudecken.

Moskaus NATO-Botschafter Dmitri Rogosin hatte dar-aufhin betont, dass Russland selbst keine Waffen auf der „Arctic Sea" transportiert habe. Falls die Finnen dies vorhatten, sei das ihre Sache. Ein von wem auch immer geplanter Schmuggel wird demnach auch von der russischen Seite nicht mehr ausgeschlossen. Dazu passt es, dass Russland die „Arctic Sea" in Novo-ros-siysk für „weitere Ermittlungen" untersuchen will, anstatt sie zunächst ihre Holzladung löschen zu lassen.

An Bord befinden sich weiter der Kapitän sowie drei weitere Crew-Mitglieder. Elf Seeleute werden in Moskau verhört. Die Ermittler prüfen, ob es unter ihnen Komplizen der Piraten gegeben habe. Ein Sprecher kündigte eine enge Ko-operation mit anderen Ländern an. Die Familien der Seeleute fordern deren Freilassung. Die mutmaßlichen Seeräuber kündigten eine Beschwerde gegen die Haftbefehle an. Sie hatten sich als Umweltschützer ausgegeben, konnten sich aber nicht an den Namen ihrer Organisation erinnern.

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