BKA an Bord erwartet

Die Reederei Leonhardt & Blumberg erwartet, dass ihr Containerschiff «Hansa Stavanger» im Hafen von Mombasa als Tatort beschlagnahmt wird. Sowohl das Bundeskriminalamt (BKA) als auch kenianische Behörden wollten an Bord ermitteln, sagte Reedereisprecher Christian Rychly gestern. Was anschließend mit dem Schiff geschehe, hänge vom Zustand des Schiffskörpers und der Maschine ab. Wegen des starken Muschelbewuchses kann die «Hansa Stavanger» gegenwärtig nur ein Drittel ihrer Geschwindigkeit von rund 20 Knoten fahren. Ob die Muscheln in Mombasa entfernt werden können oder ein Reparaturdock in Asien angesteuert werden muss, soll ein Team der Reederei prüfen.

Die «Hansa Stavanger» war am Montagabend nach vier Monaten aus der Gewalt somalischer Piraten freigekommen. Ob und wann die 24 Seeleute in ihre Heimatländer zurückkehren, ist nach Rychlys Angaben ihnen selbst überlassen und werde nicht von der Reederei bestimmt. Fünf Mitglieder der Besatzung stammen aus Deutschland, zwölf aus Tuvalu im Südpazifik, drei aus Russland, zwei aus der Ukraine und zwei von den Philippinen.

Die Piraten haben sich nach Rychlys Angaben vermutlich auch an der Ladung des Schiffs zu schaffen gemacht. Von den 542 Containern an Bord seien einige der leichter zugänglichen geöffnet und kleinere Waren geraubt worden. Größere Güter wie zum Beispiel Maschinenteile hätten die Piraten in ihren Booten wohl nicht transportieren können.

Die Reederei weiß als Vercharterer des Schiffs nicht, was die Container enthalten; üblicherweise werden damit alle möglichen Güter und Waren transportiert. Ein Großteil der Container sei für Mombasa und Tansania bestimmt und könne vermutlich im Hafen gelöscht werden.

Die Reederei hat für die Freilassung der «Hansa Stavanger» ein Lösegeld in unbestätigter Höhe von rund 2,7 Millionen Dollar bezahlt. Ob dafür, ebenso wie für entgangene Einnahmen während der vier Monate der Gefangenschaft, eine Versicherung aufkommen werde, habe Leonhardt & Blumberg noch nicht geprüft. «Es gibt noch jede Menge offene Fragen für uns», sagte Rychly. Die Reederei habe sich in den vergangenen Monaten ausschließlich darum bemüht, die Besatzung und das Schiff freizubekommen.

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