Boxenbergung auf deutscher Seite startet
Nach der Havarie des Containerschiffs „MSC Zoe“ in der Nordsee soll die Bergung von auf deutscher Seite georteten Containern und Ladungsteilen am Donnerstag beginnen.
In dem Bereich habe das beauftragte Unternehmen 45 mögliche Container und 345 größere Ladungsteile auf dem Meeresgrund ausgemacht, sagte der stellvertretende Leiter des Havariekommandos, Dieter Schmidt, am Montag im Umweltausschuss des Landtags in Hannover. Das Schiff hatte nach letztem Stand 342 Container verloren. Der größte Teil der Ladung sei im niederländischen Bereich und nur 14 Prozent im deutschen Bereich geortet worden.
Neuigkeiten auch im Havarie-Fall „Ever Given“. Eine Woche nach dem Zusammenprall des Containerschiffs mit der Hadag-Fähre „Finkenwerder“ hat die Wasserschutzpolizei technische Fehler als Unfallursache ausgeschlossen. Die Ermittler gehen davon aus, „dass fehlerhaftes Navigieren an Bord des Schiffes zur Kollision führte“, sagte jetzt ein Sprecher. Technisches Versagen könne „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden“. Die Ermittler hatten unter anderem den Schiffsschreiber und die Funk- und Radaraufzeichnungen ausgewertet.
Ob nun gegen den 39 Jahre alten indischen Kapitän oder seine Lotsen ein Strafverfahren eingeleitet werden wird, sei noch unklar. Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen, weil noch nicht alle Aussagen der Beteiligten vorlagen.
Das Containerschiff wurde auf seiner Fahrt aus dem Hafen heraus von einem Schlepper begleitet – unangeleint. Das sei schifffahrtsrechtlich in Ordnung gewesen, so der Sprecher weiter. Als Konsequenz aus dem Schiffsunglück müssten allerdings von nun an mehr als 371 Meter lange Schiffe auch beim Auslaufen bis zur Landesgrenze immer mit Leinenverbindung zum Schlepper fahren. Bislang war das nur beim Einlaufen vorgeschrieben. Eine entsprechende Verfügung habe die HPA ausgesprochen. fab/lno