Cap San Diego gefeiert
Bei nasskaltem Schmuddelwetter haben am Mittwoch Kultursenatorin Karin von Welck (parteilos) und ehemalige Bürgermeister der Hansestadt den 20. Jahrestag der Ankunft der Cap San Diego als Museumsschiff in Hamburg gefeiert. Im Jahr 1986 hatte der Senat den Weißen Schwan des Südatlantiks gekauft und damit vor der Verschrottung gerettet. Die Cap San Diego ist aus der Silhouette von Hamburg nicht mehr wegzudenken, meinte Welck. Die Entscheidung, das Schiff vor dem Hochofen der Verschrotter zu retten, sei goldrichtig gewesen. Der 1961 vom Stapel gelaufene Stückgutfrachter fuhr mehr als 120 Mal im Dienst der Reederei Hamburg Süd nach Südamerika. Der damalige Senat unter Bürgermeister Klaus von Dohnanyi (SPD) hatte das Schiff 1986 für 900 000 US-Dollar zurückgekauft. Dabei waren zahlreiche Widerstände in der Bürgerschaft und der Bevölkerung zu überwinden, erinnerte sich Dohnanyi: Am 31. Oktober habe ich dann das Schiff - mit wehendem Mantel auf dem Bug stehend - zurückgebracht. Nach seiner aufwendigen Renovierung wurde das Schiff an der Überseebrücke in Hamburg-St.Pauli schnell zu einem Publikumsmagneten. Der Frachter gehört nun der Stiftung Hamburger Admiralität und lockt jährlich 100 000 Besucher an. Nach Angaben der Betreibergesellschaft kostet die Instandhaltung der Cap San Diego 100 000 Euro pro Jahr, dazu kommen jährliche Rücklagen von 300 000 Euro für den nächsten Werftbesuch. Allein der jüngste Werftaufenthalt im vergangenen März hat 2,5 Millionen Euro gekostet. Die Werftarbeiten im Frühjahr und das Leben auf dem Schiff in den vergangenen 45 Jahren dokumentieren die Fotografen Christoph Engel und Knut Gielen in dem neu erschienenen Bildband Cap San Diego.