Containerschiffe gekapert

Somalische Piraten haben ein britisches Containerschiff gekapert. Das mehr als 180 Meter lange Schiff «Malaspina Castle» sei unter der Flagge Panamas gefahren und werde von einer italienischen Firma betrieben, teilte die EU-Operation für Maritime Sicherheit in Northwood nahe London mit. Die Piraten hätten den Frachter am Montagmorgen im Golf von Aden vor der Küste Somalias in ihre Gewalt gebracht. Auf dem 32 000-Tonnen-Schiff sei eine internationale Besatzung unterwegs gewesen. Aus welchen Ländern die Mitglieder kamen, war zunächst unklar.

Am Samstag war am Horn von Afrika das deutsche Schiff «Hansa Stavanger» gekapert worden. Der Containerfrachter gehört der Hamburger Reederei Leonhardt & Blumberg. Unter den 24 Besatzungsmitgliedern sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums auch fünf Deutsche. Die Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts eines Angriffs auf den Seeverkehr, sagte Sprecher Wilhelm Möllers.

Ob die Piraten Lösegeld für die Geiseln gefordert haben, konnte Möllers nicht sagen.  Ein Krisenstab im Auswärtigen Amt arbeitet mit Hochdruck daran, das Schiff wieder frei zu bekommen.

Das Schicksal der sieben Seeräuber, die vor mehr als einer Woche im Golf von Aden den deutschen Marine-Tanker «Spessart» angegriffen hatten und dabei gestellt wurden, ist unterdessen weiter ungewiss. Die Piraten befinden sich derzeit an Bord der Bundeswehr-Fregatte «Rheinland-Pfalz». Die Kieler Staatsanwaltschaft teilte am Montag mit, dass die Entscheidung, ob die Piraten in Deutschland angeklagt oder nach Kenia überstellt werden, bei der Bundesregierung liege.

Die Behörde hatte nach einer Anzeige der Regierung wegen eines versuchten Angriffs auf den Seeverkehr ebenfalls ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Kiel ist der Heimathafen des Tankers «Spessart».

Mehr: Im "THB Täglicher Hafenbericht".

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