Daewoo-Verkauf geplatzt
Der geplante Verkauf des weltweit drittgrößten Schiffbauunternehmens, Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering aus Südkorea, an den einheimischen Mischkonzern Hanwha ist geplatzt. Nach Problemen der Hanwha-Gruppe, die nötigen Mittel zur Finanzierung des Geschäfts zu beschaffen, erklärte die staatliche Korea Development Bank (KDB) am Donnerstag die Gespräche offiziell für beendet.
Hanwhas Finanzierungsplan für die Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung sei nicht ausreichend gewesen, um einen Kaufvertrag abzuschließen. Auch könne die Forderung des Konzerns nach einer Änderung der Zahlungsbedingungen nicht akzeptiert werden.
Bevor der Anteil an Daewoo wieder zum Verkauf angeboten wird, will die KDB nach eigenen Angaben zunächst das Marktumfeld beobachten. Daewoo befindet sich derzeit noch mehrheitlich im Besitz staatlicher Institutionen. Insgesamt sollen 50,4 Prozent der Anteile an Daewoo veräußert werden, die von der KDB und der ebenfalls staatlich kontrollierten Korea-Vermögensgesellschaft gehalten werden.
Der Konzern Hanwha, der unter anderem in den Bereichen Chemie und Maschinenbau tätig ist, war im Oktober als exklusiver Verhandlungspartner ausgewählt worden. Im November hatte Handwha mit der KDB eine vorläufige Kaufvereinbarung unterzeichnet. Hanwha hatte jedoch angesichts von Problemen bei der Mittelbeschaffung die Anteilseigner von Daewoo um eine Änderung der Zahlungsbedingungen gebeten. Nach Berichten koreanischer Medien lag das Angebot von Hanwha bei sechs Billionen Won (derzeit etwa 3,4 Milliarden Euro). Bis Ende März hätte die Kaufsumme überwiesen werden müssen.
Im Rahmen des Bieterverfahrens hatten auch der einheimische Wettbewerber von Daewoo und weltgrößte Schiffbauer, Hyundai Heavy Industries, und der koreanische Stahlkocher POSCO ein Angebot abgegeben. Der Verkauf von Daewoo steht im Zusammenhang mit den Plänen der Regierung, die KDB zu privatisieren.