Demonstration gegen Lohndumping

Visualisierung des JadeWeserPorts. Grafik: JaWePo
Vor Inbetriebnahme des neuen Tiefwasserhafens JadeWeserPort in Wilhelmshaven im kommenden August müssen nach Gewerkschaftsmeinung noch Fragen gelöst werden. Die Gewerkschaft ver.di befürchtet, dass Leiharbeiter eingesetzt werden und Zeitarbeitsfirmen Mitarbeiter einstellen. Bei einer Kundgebung am Montag in Bremen forderten 400 Hafenarbeiter aus Norddeutschland daher die Gründung eines Gesamthafenbetriebs (GHB). Er soll nach dem Vorbild anderer Häfen als Personaldienstleister auftreten, um die schwankende Nachfrage nach Arbeitskräften abzudecken.
Am Rande der Aufsichtsratssitzung des Hamburger und Bremer Umschlag-unternehmens Eurogate verlangten Redner erste Schritte zur Einrichtung eines Gesamthafenbetriebs. "Die technischen Fragen lassen sich noch später klären, aber eine grundsätzliche Entscheidung sollte jetzt fallen", sagte ver.di-Fachbereichsleiter Dirk Reimers. Eurogate ist Europas führende, reedereiunabhängige Containerterminal- und Logistik-Gruppe und betreibt auch den JadeWeserPort.
Der Verkehrspolitiker der Linken im Bundestag, Herbert Behrens, unterstützte die Forderung nach guten Arbeitsbedingungen zur Verlässlichkeit der Beschäftigung, Höhe des Entgelts und der Sozialleistungen. Diese Forderungen richteten sich nicht nur an Eurogate, sondern an alle im Hafen agierenden Betriebe. Eurogate sehe grundsätzlich Übereinstimmung zur Gründung eines Gesamthafenbetriebs, sagte Emanuel Schiffer, Vorsitzender der Eurogate-Gruppe. Es seien aber noch einige organisatorische Fragen offen. So wäre Eurogate in Wilhelmshaven das einzige Unternehmen, das den GHB nutze und auch finanziere. Von Lohndumping könne keine Rede sein, da Eurogate Tariflöhne zugesagt habe. Das Unternehmen sei um eine Lösung bemüht und habe bereits Kontakt mit dem GHB in Bremerhaven aufgenommen.