Den Schiffsverkehr im Blick

Der Blick aus dem Fenster ist grandios: Bei Sturm jagen Schaumkämme voller Gischt über den Fluss. Schiffe mit spritzenden Bugwellen quälen sich langsam gegen die starke Strömung der Ems. In der Ferne blinken Leuchttonnen, dahinter strahlen grell die Industrieanlagen auf der niederländischen Seite.
Hier draußen am Leuchtturm Knock bei Emden, dem nordwestlichen Zipfel Deutschlands, bewacht eine gewaltige Radaranlage die Flussmündung.
Die Besatzung kennt keinen Feierabend: Bei jedem Wetter, rund um die Uhr kontrollieren Nautiker und Techniker den Schiffsverkehr - selbst an den Feiertagen gibt es keine Ausnahme. Das Revier liegt direkt vor einem der meistbefahrenen Seegebiete der Welt.

Radaranlagen, Funkgeräte, Pegel zum Messen der Wasserstände und eine kleine Wetterwarte - aus allen Geräten fließen Daten zusammen, die die Wachmannschaften im Auge behalten müssen. «Aus den einzelnen elektronischen Angaben entsteht so ein genaues Bild der aktuellen Lage auf der Ems - auch bei Nacht und Nebel», sagt der Leiter der Emder Verkehrszentrale, Helmut Olthoff.

Von weit draußen auf See melden sich Schiffe bei Borkum-Radar an.
Bei schlechter Sicht läuft ein reger Sprechfunkverkehr zwischen den Lotsen auf den Schiffen und den Landstationen ab. Auf jedem Meter werden besonders die großen und windanfälligen Autotransporter genau beobachtet. Das westlichste deutsche Wetterradar meldet außerdem einen Regenschauer, der sich von Borkum aus nähert.

An der Küste von der Ems bis zur Elbe sind wichtige Schaltstellen rund um die Uhr besetzt. Mitarbeiter des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz wachen etwa am Hunte-Sperrwerk bei Elsfleth (Kreis Wesermarsch). Dort laufen bei Schadstoffunfällen die Notrufe ein. Ständig rufbereit ist auch der Hochwasserwarndienst.

Von der niederländischen bis zur polnischen Grenze sind außerdem Seenotretter auf Patrouille. «Alle Stationen sind einsatzbereit», sagt Bernd Anders von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in Bremen. Dort horcht die Seenotzentrale auf allen Kanälen. «20 Kreuzer mit ihren Besatzungen sind jederzeit klar zum Auslaufen. Die Freiwilligen haben Rufbereitschaft.»


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